Archiv des Autors: Wolfgang Eller

Grasgymnastik

Clara und ich sind viel in der Wiener Innenstadt unterwegs. So gehen wir zum Beispiel zum Vapiano essen, in die Kärtnerstrasse shoppen oder ins Museumsquartier etwas trinken.

Eines Nachmittags haben wir beschlossen nach dem Essen noch einen Spaziergang zu machen, da ich meinen Hund Mia dabei hatte. Als wir beim Heldenplatz vorbeigekommen sind, haben wir dort ganz viele Menschen auf der Wieseliegen gesehen. Sie alle haben die Sonne genossen. Ein paar Hunde sind über die Wiese geflitzt und haben miteinander gespielt. Plötzlich kam mir der Gedanke, dass es doch schön wäre, mit Clara auch in der Wiese zu liegen, so wie alle anderen. Aber ich hatte auch Zweifel, denn ich war mir nicht sicher, ob ich sie denn überhaupt alleine in ihren Rollstuhl zurücktragen würde können. Deshalb habe ich kurz überlegt und mit Clara drüber gesprochen. Sie war nicht nur einverstanden, sondern wollte sich sogar unbedingt in die Wiese legen und so haben wir‘s kurzerhand einfach getan! Außerdem saßen da so viele Menschen, da hätte sich bestimmt Hilfe gefunden, um Clara wieder in den Rollstuhl zu setzen. Wir haben uns zusammen nebeneinander ins Gras gelegt und in den Himmel geschaut. Es war wirklich toll! Sowas hatten wir zuvor noch nie gemacht.

Clara und ich

Ich habe Mia später abgeleint, um sie auch auf der Wiese rumlaufen zu lassen. Wenn ich Mia bei unseren Treffen dabei habe, ist alles einfach und unkompliziert. Sie weiß genau, dass meine Aufmerksamkeit dann nur Clara gehört und ist deshalb bei unseren Treffen immer besonders brav. Sie hat sich kurz unter die anderen Hunde gemischt, war dann aber wieder schnell bei uns und hat sich zur Clara gelegt. Irgendwann habe ich dann versucht, Clara ein bisschen zu bewegen, damit auch sie mal ein bisschen Sport macht. 😉 Nur Essen und Trinken gehen? Nicht mit uns! Von nun an war sie in unser Freizeitprogramm eingeführt: Die Grasgymnastik! 🙂

Clara und Mia

Majlinde Osmanaj, Freizeitassistentin bei Integration Wien

Spiel, Sport, Spaß!

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Sonnige und warme Tage im Herbst sind die beste Voraussetzung für viele tolle Aktivitäten im Park. Am liebsten spielen Tini und ich Basketball, Federball oder Frisbee im Türkenschanzpark. Wir treffen uns am Nachmittag im Park direkt unter dem Basketballkorb, damit wir auch gleich richtig loslegen können. Meistens spielen wir zu zweit, doch dieses Mal sind auch noch zwei Freunde dabei und wir können zu viert spielen. Das macht doch gleich noch mehr Spaß!

Tini ist ein Naturtalent im Basketball. So gut wie jeder Wurf ist ein Treffer, was auch der Grund ist, warum Tinis Team immer das Siegerteam ist! Nach vier anstrengenden Spielen sind wir alle erschöpft und müde, aber der Spaß war’s eindeutig wert! Beim Spiel zu zweit probieren wir gemeinsam auch immer wieder neue Wurfübungen aus, wie zum Beispiel mit dem Rücken zum Korb einen Treffer landen.

Wenn wir dann mal durstig werden, machen wir einen kurzen Spaziergang zur Mayerei im Türkenschanzpark und gönnen uns ein Cola Light und einen Kaffee. Nach der kurzen Erholungspause machen wir uns auf den Weg zur Wiese nebenan und spielen Federball oder Frisbee. Natürlich nur, wenn uns der Wind nicht in die Quere kommt.

Hoffentlich können wir dieses Jahr noch an vielen warmen Herbsttagen gemeinsam Basketball, Federball oder Frisbee spielen.

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Andrea Dobersberger, Freizeitassistentin bei Integration Wien

Immer wieder, immer wieder, immer wieder Freizeitassistenz!

Ein Rot-weiß-rotes Fahnenmeer, der Radetzkymarsch, Fendrichs „I am from Austria“ und viele unterschiedliche, mehr oder weniger musikalische, Fangesänge. Ein Riesenkrach also und René und ich sind mittendrin. Die Stimmung im Wiener Ernst-Happel-Stadion ist spitze, die Fans sind voller Vorfreude auf das Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft 2016 zwischen Österreich und Montenegro. Bereits vor dem Fußballspiel fügen wir uns musikalisch in den Chor der knapp 50.000 Hobbysängerinnen und Hobbysänger ein und grölen voller Elan mit.

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Und da gibt es da noch diesen einen Ball, um den sich alles dreht. Dieser eine Ball, der muss ins Tor, darin sind sich René und ich einig. Das Fußballspiel beginnt, unsere Sitzplätze in einem der oberen Ränge bieten eine freie Sicht – sofern nicht gerade ein paar Fahnen vor unseren Augen geschwenkt werden 😉 – auf das Spielfeld. Wir genießen die Stimmung im Stadion und saugen die tolle Atmosphäre auf. Und dann ist es endlich soweit: Der Ball zappelt im Tor. Getöse, Geschrei, Umarmungen, Jubelposen. Die Zuseherinnen und Zuseher sind sichtlich zufrieden, denn: Es steht 1:0 für Österreich. Bei diesem Ergebnis wird es dann auch bleiben, Österreichs Spieler sind glücklich, die Fans sind gut drauf und auch wir haben einen schönen und spannenden Fußballabend erlebt. In diesem Sinne: Immer wieder, immer wieder, immer wieder Freizeitassistenz!

Wolfgang Eller, Freizeitassistent bei Integration Wien