Archiv des Autors: Sabine Wolf

Das Wiedererwachen der Freizeitassistenz

Anfang Mai konnte die Freizeitassistenz wieder mit den Begleitungen beginnen! Nach den kräftezehrenden Tagen des Lockdowns war die Vorfreude unter KlientInnen und AssistentInnen groß, sich endlich wieder im “echten Leben“ zu treffen. Zuvor fanden die Treffen allesamt online über digitale Plattformen wie Skype statt. Die Begleitungen finden unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen statt, was anfangs sicher etwas gewöhnungsbedürftig für alle Beteiligten war, mittlerweile jedoch kein Problem mehr darstellt.

Mit dem Wiedererwachen der Freizeitassistenz blühte auch die Natur wieder voll auf. Deshalb war es für meinen Klienten Moritz und mich nur konsequent zu beschließen, dass wir unsere Treffen, wann immer möglich, draußen an der frischen Luft stattfinden lassen.

So trafen wir uns zuerst zum Radfahren – vom Schottenring fuhren wir auf die Donauinsel, suchten uns dort ein gemütliches Plätzchen am Wasser wo wir verweilten, bis uns die Lust auf ein Eis wieder auf die Räder und zum nächsten Imbiss schwang. Vom süßen Eis gestärkt ging es danach wieder nach Hause.

JillWellington@pixabay

Am langen Pfingstwochenende trafen wir uns beim Prater. Eigentlich wollten wir zwischen den Attraktionen etwas spazieren gehen und die ein oder andere Achterbahnfahrt entlang des Weges mitnehmen. Allerdings hatten an diesem Feiertag einigeMenschen dieselbe Idee und das Gewusel am Wurstelprater war uns dann doch etwas zu viel. Deshalb wichen wir auf die Kaiserwiese und die Prater Hauptallee aus und drehten eine Runde mit der Liliputbahn – was, zugegeben, keine Achterbahnfahrt ist, aber so langsam auch wieder nicht.

Glücklicherweise hat Wien genügend weitere spannende öffentliche Plätze anzubieten. Deshalb werden Moritz und ich künftig wohl noch weitere Parks und Grünflächen in und um Wien entdecken.

Wenn im Sommer größere Reisen und der jährliche gemeinsame Urlaub der Freizeitassistenz Corona-bedingt kaum möglich sein werden, muss man sich die Worte des großen Ernst Palicek wieder ins Gedächtnis rufen:
“Ob in Mallorca, Jesolo oder Berlin – Nix is so sche wie da Summer in Wien“.

Ein Bericht von Julian Reitetschläger, Freizeitassistenz bei integration wien

Das erste Treffen nach einer lange Corona Pause

Endlich ist es wieder soweit und Steffi und ich dürfen und können uns treffen. Wir haben uns dazu entschlossen einfach über die vergangene Zeit zu plaudern und etwas zu spielen. Wir haben uns für 16:00 Uhr verabredet. Gemeinsam sind wir mit der U-Bahn in ein Café gefahren. Das Tragen der Maske ist schon ungewohnt, aber war für uns beide kein Problem.

Im Café angekommen haben wir uns eine heiße Schokolade bestellt. Wir erzählten uns darüber, was wir in den letzten Wochen so gemacht haben und wie wir uns die Zeit vertrieben haben. Steffi hatte ganz schön viel zu tun für ihre Arbeit und so war ihr eigentlich auch gar nie langweilig zu Hause.

Nach dem Kakao haben wir uns dazu entschieden noch eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“ zu spielen. Da wir bei unseren Treffen meistens etwas spielen, haben wir auch eine Liste, wo wir jedes Mal eintragen wer wie oft gewonnen hat. Dieses Mal konnte ich mit den gewonnenen Runden bei „Mensch ärgere dich nicht“ in Führung gehen.

Die Zeit verging sehr schnell und so mussten wir uns dann auch bald schon wieder auf den Heimweg machen.
Ich glaube wir waren sehr froh uns nach so langer Zeit endlich wieder einmal sehen zu können und ich hoffe wir treffen uns ganz bald wieder.

Ein Beitrag von Jasmin Teufel, Freizeitassistentin bei integration wien

Es grünt so grün – dort wo der Weg uns hinführt

Die wärmende Sonne im Juni und Juli letzten Jahres veranlasste Julia und mich dazu, uns auf den Weg ins Grüne zu machen. Einmal führte uns der Weg an einem sonnigen Dienstagnachmittag mit Straßenbahn quer durch den 15. und 16. Bezirk bis zu einer Busstation, von der aus wir bequem per Bus einen Eingang der sogenannten Steinhofgründe erreichten.

Beim Betreten des Areals wehte uns ein Wind, durch den Duft von Blumen und Gräsern aufgewärmt, entgegen und wir spazierten gemütlich einen der vielen Wege (Richtung Spielplatz Steinhofgründe) entlang. Um uns herum begab sich die Natur in ihre unterschiedlichen Formen und Farben. Julias Freude an der Umgebung ließ sich nicht verbergen, und erreichte einen neuen Höhepunkt, als wir uns am Spielplatz auf einer beschatteten Sitzbank dem Verzehr von dünnen, gebackenen Teignudeln hingaben, besser bekannt als Soletti. Eine wahre Gaumenfreude, und fast immer mit im Gepäck.

Danach packte uns der Tatendrang und wir erkundeten das Areal, beobachteten, wie sich die anwesenden Menschen beschäftigten (z.B. Badmintonspielen) und fanden schließlich selbst daran Spaß, uns in die Höhe zu Schaukeln. Nachdem die langsam untergehende Sonne die Schatten immer größer werden ließ und die Umgebung in ein grün-goldenes Licht hüllte, machten wir uns mit Bus und Straßenbahn wieder auf den Heimweg.

Ein anderer Ausflug führte uns einst zu einem der vielen Eingangstore des Lainzer Tiergartens. Dieses Naturschutzgebiet liegt größtenteils im Westen Wiens und zu einem kleinen Teil in Niederösterreich. Julia und ich machten uns also einfach mal auf den Weg, um in aller Gelassenheit zu schauen, wie weit wir kommen. Davor besorgten wir uns noch in einem Lebensmittelladen etwas zu trinken. Während ein Mitarbeiter neu gelieferte Waren von Plastikverpackungen befreite, schnappte sich Julia eine herunterfallende Plastikfolie und nahm sie mit auf den Weg. Zunächst stand die Sonne noch auf unserer Seite, als wir die ersten Schritte Richtung Wald unternahmen, und es uns auf einem Bänkchen gemütlich machten – bis uns ein leichter Regenschauer einholte. Allerdings konnten wir nicht ahnen, dass sich der Regen in einen Sturm entwickeln sollte, weswegen wir kurzerhand umdrehten, um nicht komplett durchnässt zu werden. Nichtsdestotrotz konnten wir viele sonnige Momente im Grünen genießen. 🙂

Ein Bericht von Gudrun Bumberger, Freizeitassistentin bei integration wien