Archiv des Autors: Stephanie Weislein

Ein Tag mit Lukas

Heute wollen Lukas und ich noch einmal ganz entspannt den Samstag genießen, morgen geht es schon mit einer Gruppe der Freizeitassistenz in den Urlaub an den Attersee.

Nachdem ich Lukas beim Friseur abgeholt hab, fahren wir mit seiner Zustimmung erstmal Richtung Prater. Ich merke wie Lukas schon ein wenig aufgeregt ist und ertappe auch mich bei meiner eigenen Vorfreude. Heute möchte ich mit ihm nur den Tag genießen und ein wenig darüber sprechen, was auf uns zukommt.  Ich ermuntere ihn dazu, viel zu sprechen und seine Bedürfnisse und Wünsche zu äußern. Lukas freut sich sehr auf einen Freund, der auch dabei ist. Er kennt ihn schon von einem Sommercamp. Die beiden schienen beim Vorbereitungstreffen ein wahres Traumteam abzugeben!

Wir laufen über den Prater. Lukas möchte Go-Kart fahren und ist mal wieder zu schnell für die Kamera. Heute sagt Lukas ausnahmsweise mal nein zur Liliputbahn. Dafür „Hallo“ zum Pferdegespann. Bald verlassen wir den Trubel in Richtung Praterpark und teilen uns im Schatten eines Sonnenschirms ein Schnitzel mit Pommes.

Ich frage Lukas, ob er noch auf die Donauinsel möchte, Badesachen haben wir sowieso dabei und auch wenn ein (Bade)Urlaub bevorsteht, kann man einen solchen Sommertag nicht genug auskosten.

Und das tun wir auch, helfen uns beim Rücken eincremen, liegen in der Sonne, springen mal kurz ins Wasser bis Lukas nach Hause möchte. Oder er will einfach endlich wieder S-Bahn fahren?  Ganz sicher war ich mir dann doch nicht.

Ein Beitrag von Willy, Freizeitassistent bei integration wien

Freizeitassistenz mit Armin

Gerade tut sich bei mir in Sachen Freizeitassistenz ein kleines Sommerloch auf. Diese Zeit möchte ich nützen, um die gemeinsame Freizeitassistenz mit Armin ein bisschen Revue passieren zu lassen. Seit gut einem Jahr sind wir schon gemeinsam unterwegs und dabei dominiert ganz klar eine Tätigkeit: Spazieren gehen. Armin liebt es in Bewegung zu sein, so ist das Verb „fahren“ eines von drei Wörtern, welches Armin im Alltag verwendet. Deshalb geht es für uns oft in den Prater, in den böhmischen Prater und in die Innenstadt, wo wir, wenn es nach Armin ginge, die ganze Zeit durchmarschieren würden. Allerdings zeigt er auch Verständnis, wenn ich mal eine Pause brauche und fährt auch mal gerne allein herum, wo er immer wieder auf hilfsbereite Passanten trifft, obwohl Armin keine Hilfe braucht.

Dabei sind wir auch oft in der U-Bahn unterwegs. Da es am Wochenende meist ruhig ist, kommen wir meistens gut in die Aufzüge rein, doch selten sind diese auch ziemlich voll. Wir haben hier schon eine breite Palette von Reaktionen erlebt, wenn wir auf einen Aufzug warteten, weil viele Menschen zu müde waren, um die Treppe zu nehmen. Einmal hat ein Mann über eine Minute den Aufzug aufgehalten und gefordert, dass die Leute aussteigen, bis es dann endlich passiert ist. Wir fanden die Aktion echt cool, denn die Vorrang-Pickerl auf den Aufzügen werden die Wiener Linien auch nicht zum Spaß aufgeklebt haben.

Sonst versuche ich auch Armin ab und zu ein Alternativprogramm zu bieten, etwa einige Besuche im Haus der Musik. Außerdem besuchten wir gemeinsam die Demo am Ballhausplatz am Tag der „Ibizaaffäre“, sowie das Donaukanaltreiben gemeinsam mit Freunden von mir. Armin hat auch das Kennenlernen mit meinen Freunden sehr genossen und häufig Umarmungen verteilt.  

Jede Freizeitassistenz endet, wie sie begonnen hat, mit einem speziellen Begrüßungsritual.  Auch sonst haben wir einige ritualisierte Abläufe in unseren Assistenzen etabliert, was uns auch stark verbindet. Ich freue mich schon auf den Herbst, wenn wir wieder starten und hoffe, dass Armin einstweilen einen schönen Urlaub verbringt.

Ein Beitrag von David Binder, Freizeitassistent der Integration Wien

Urlaub in Wagrain

Dominik und ich hatten beschlossen für vier Tage in den Urlaub zu fahren. Das Ziel unseres Ausfluges war Wagrain ein kleines Dorf umgeben von Bergen in der Nähe von Salzburg.

Gleich am ersten Tag unserer Ankunft erkundeten wir den Ort. Zu unserer Freude gab es selbst innerhalb von Wagrain schon Wege die Spaziergänger gleich in die Natur verschlugen. Kleine Pfade schlängelten sich entlang eines Abhanges der mit unterschiedlichen Pflanzen und Bäumen begrünt war.

Doch nicht nur die Flora hatte uns nach Wagrain verschlagen. Denn direkt neben unserem Hotel befand sich die Wasserwelt. Die Wasserwelt ist ein großes Schwimmbad mit vielen Rutschen von denen keine vor uns sicher war. Selbst die steilste und damit schnellste Wasserrutsche wurde von uns bezwungen.

Am vorletzten Tag hatten wir noch eine Wanderung geplant. Mit dem Wanderbus ging es zum Jägersee und von dort aus Richtung Berge. Trotz schlechter Wettervorhersagen hatten wir bisher an allen Tagen Glück mit dem Wetter. Doch gerade als wir am Fuß des Berges ankamen und damit die Hälfte unseres Ausfluges geschafft hatten, brach ein Schauer über uns hinein.

Zügig machten wir uns auf den Rückweg. Nach ein paar Minuten legte sich der Regen aber wieder und wir waren nicht völlig durchnässt. Aber auch nicht mehr ganz trocken wie zu sehen ist.

Mit dem nächsten Bus ging es zurück zum Hotel, eine warme Dusche nehmen.

Dominik und mir hat der Urlaub sehr gefallen und Wagrain ist für wanderfreudige eine Reise wert. Wir freuen uns schon auf unseren Urlaub im nächsten Jahr.

Ein Beitrag von Simon Kovacic, Freizeitassistenz bei Integration Wien