Archiv des Autors: Stephanie Weislein

Mayday Madness mit den Monkeys of Earth

Anlässlich des europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit
Behinderung organisierte das Netzwerk WINK Inklusion am 05. Mai im
Freizeitzentrum „Alte Au“ in Stockerau ein Konzert.

Ziel der Veranstaltung war es eine Party für Menschen mit und ohne Behinderung zu feiern und somit ein Zeichen für eine offene Gesellschaft und mehr Wertschätzung zu setzen.
Wie die meisten von euch wahrscheinlich mittlerweile wissen gibt es wohl kaum eine Band, die sich besser für ein rauschendes Fest wie dieses eignet als die „Monkeys of Earth“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So durfte ich im Rahmen der Freizeitassistenz an der Seite von Eugen die Band auf
der Fahrt und den ganzen Abend über begleiten.
Eugen und ich holten die Sängerin Manu an der U-Bahn ab und machten uns dann
mit Keyboard und ein wenig Schlagzeug Equipment im Kofferraum auf den Weg.
Nachdem sich alle Bandmitglieder, die an diesem Tag verfügbar waren, nämlich
Manu als Sängerin, MC Ron am Bass, Laura am Keyboard und Eugen am
Schlagzeug, der den verhinderten Johannes ersetzte, vor Ort eingefunden hatten,
lernten wir recht schnell die Bandmitglieder von „Kids oft the 90’s“ kennen und im
Verlauf eines netten und von musikalischen Einflüssen geprägten Gespräches fiel
uns auf, dass sich in der Setlist der Monkeys viele Lieder befanden, die die Musiker
vom Mainact ebenfalls spielen konnten.
So boten die Gitarristen der „Kids of the 90’s“ kurzerhand an abwechselnd den eigentlichen Gitarristen Philipp, welcher leider ebenfalls verhindert war bei den Monkeys zu vertreten.
Nachdem das ganze Equipment aufgebaut und der Soundcheck erfolgt war, rockten
die nun insgesamt sieben Musiker auch schon los. Das Zusammenspiel klappte auf
anhieb super, die Musiker hatten alle sichtlich Spaß an der improvisierten Super-
Group und das Publikum war nach einer kurzen Aufwärmphase Feuer und Flamme.

 

 

Unsere Bandbestzung (leider nicht vollständig)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach zwei Zugaben gab sich das begeisterte Publikum schließlich zufrieden und
durfte sich im Anschluss noch über die Auftritte von „Hermann Posch“ und „Kids of
the 90’s“ freuen.

Mit Hilfe der geteilten Freude am Musizieren sowie der Aufgeschlossenheit und
Spontanität aller Beteiligten konnte so eine wunderbare Konzertnacht entstehen, die
uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Ein Beitrag von Michael Herder, Freizeitassistent bei integration wien

Unser Rückblick auf die Power Parade #ALLEFÜRALLE

„Wenn die Welt untergehen sollte, gehe ich nach Wien, dort passiert alles 10 Jahre später,“ heißt eine Redewendung, die in diversen Abwandlungen mal von Karl Kraus, Gustav Mahler oder auch  von Otto von Bismarck getätigt worden sein soll. Man weiß es nicht genau, macht aber nichts.
Dass die erste Disability Pride Parade schon 2004 in den USA stattfand und mittlerweile in vielen Ländern jährlicher Fixtermin ist, ist hingegen Tatsache und wir haben es mitunter der „Assistenz 24“ zu verdanken, dass es 2018 (also eigentlich 14 Jahre später) so eine großartige Parade auch in Wien gab. An dieser Stelle noch einmal ein großes, herzliches DANKE!

Am 21. Juni fand also die Power Parade unter dem Motto „#ALLE FÜR ALLE, #ALLEFEIERN“ statt und führte vom Rathaus entlang der 2er Linie hin zum Heldenplatz. Der Umzug sollte vor allem auch ein Appell sein und darauf Aufmerksam machen, dass 10 Jahre nach in Kraft treten der UN-Behindertenrechtskonvention, zwar viel Gutes passiert ist, es aber noch zahlreiche Baustellen gibt (wohlgemerkt nicht nur in Wien bzw. Österreich! 😉 ).

Nun zum eigentlichen Geschehen:

Über 64 Vereine und Organisationen fanden sich im Florianipark hinter dem Rathaus ein. Bei bestem Wetter tummelten sich unendlich viele Menschen, ausgestattet mit lauten Trillerpfeifen und bunten Luftballons, die als eine Art Leitsystem dienten.  Dabei ging es darum, dass sich bestimmte Gruppen, mit jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen, nicht in die „Quere“ kommen sollten. Z.B. gab es extra laute Trucks mit spürbar hartem Bass für die gehörlosen Paradegäste, während blinde und sehbehinderte TeilnehmerInnen eine Audiodeskription des Geschehens erhielten. Ganz im Sinne von #BARRIEREFREIFEIERN

  

Auch von integration wien waren viele, viele TeilnehmerInnen dabei. Im Vorfeld hatten wir gemeinsam Banner und Plakate gebastelt, Shirts bemalt und eine riesige IWI-Luftballon-Figur gebastelt. Es war wirklich ein tolles Spektakel und wir waren perfekt ausgerüstet.

  
Um dem typischen Paradestyling (Vorbild Regenbogenparade u.Ä.) gerecht zu werden, hatte ich eine Menge Glitzer-Zeug dabei und machte es mir zur Aufgabe, alle Paradefrauen und –männer zum Glitzern, Glänzen und Leuchten zu bringen – weil


Die Parade war großartig und eine wirklich wundervolle Möglichkeit, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit ganz viel Freude und Selbstverständlichkeit sichtbar zu machen, wie toll und wichtig Vielfalt, wie unentbehrlich die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an unserer Gesellschaft ist.

   

Am Heldenplatz angekommen hatten einige fleißige Mitarbeiterinnen von integration wien schon unseren Stand aufgebaut. Auf einem großen Platz vor der Bühne hatten nämlich alle Vereine die Möglichkeit, die eigene Arbeit bei einem Infostand vorzustellen. Es war wirklich toll und spannend, einmal alle auf einem Haufen zu haben und sich austauschen zu können.

Nach dem Herzerlketten-Weltrekordversuch (dem wir bestimmt sehr nahe gekommen sind, der sich dann aber um ein kleines Wengerl nicht ausgegangen ist) startete das Showprogramm. Viel Musik, viel Tanz, eine super Stimmung. Das erste Highlight war für uns natürlich der Auftritt unserer Zirkus-Truppe, die trotz Hitze volle Leistung brachte und einiges an Applaus erntete. Einen Blogbeitrag darüber, wie cool der Workshop war, bei dem die Show entstanden ist, hat z.B. Georg schon geschrieben. Hier geht’s zu seinem Blogbeitrag!

  

Danach folgte noch weiteres Showprogramm, unter anderem mit der Band „Papermoon“, die ein kleines Comeback feierte.

Zweites Highlight war für uns iwi-ler und Freizeitassistenzler dann auf jeden Fall der Gig unserer Band „Monkeys of Earth“. Hielt man die Party schon fast für beendet, drehten unsere MusikerInnen noch einmal so richtig auf. Und dank dem großartigen Jonas, dem Gebärdendolmetscher, der die Band begleitete, wurden die Inhalte der Lieder auch für alle gehörlosen Besucherinnen und Besucher erlebbar.

Dass die Bühne von Fans gestürmt wurde, ist keine Übertreibung (ok es war einer, die anderen Fans sangen, tanzten und klatschen aber VOR der Bühne voller Elan und Begeisterung mit).

  

Witziger Fact am Rande: Während die Monkeys ihre tollsten Nummern zum Besten gaben, fing es nach dem heißen Tag endlich ein kleines bisschen zu tröpfeln an. Sommerregen und Rockmusik! Was für einer toller Abschluss. <3

  

Es bleibt zu sagen, dass die Power Parade keinen Tag zu spät zu uns nach Wien gekommen ist und dass wir hoffen, dass es auch bei uns zu einer schönen Tradition wird.

Ein Beitrag von Stephanie Weislein, Mitarbeiterin der Freizeitassistenz

Zirkusworkshop mit dem Rhizomatic Cirus

Ich selbst habe an jeder einzelnen Einheit dieses Workshops teilgenommen – ein Spaß und eine Freude dich ich gerne hier teilen will.

Die erste Einheit fand im iwi-Gebäude Büro statt. Das war ein nettes Kennenlernen mit lustigen „Ice Breaker“ Spielen und ersten artistischen Gehversuchen. Den Rest des Workshops hielten wir im Turnsaal des Don Bosco Studentenheimes ab. Dort war noch viel mehr Platz um unseren Ideen freien lauf zu lassen. Das zeichnete diesen barrierefreien Workshop aus.

Auf jedes Individuum wurde acht gegeben und eine Atmosphäre erzeugt die Freude am Tun und Interagieren ermöglichte. So probierten wir neue Dinge aus, spielten miteinander und daraus formten sich stetig einzelne Figuren und Muster die dann zu einer Performance oder Show zusammen massiert wurden. Vor den Events – Nachbarschaftsfest und Power Parade – übten wir den Ablauf noch ein bisschen und hatten viel Spaß dabei.

  

Zu aller erst begrüßten wir uns mit dem „Zirkusgruß“. Ein etwas lautstarkes aber auch leises, animierendes und verbindendes, mit mehr oder weniger körperlicher Anstrengung verbundenes „Hallo“. Danach gab es „Kennenlernspiele“ mit Musikbegleitung und Tanz und darauf folgten artistische und spielerische Auseinandersetzung auf Matten oder Spielgerät. Das war der ungefähre Ablauf so einer Zirkus Workshop Einheit. Pausen, Seifenblasen und sich besser kennen lernen stand auch noch am Programm, halt lässig zirkusmäßig eingebettet.

Zirkus kann eine wahrlich inklusive Angelegenheit sein, in unserem Fall war es das absolut. Hoffentlich gibt‘s nochmal eine Möglichkeit sowas zustande zu bringen.

Ein Beitrag von Georg List, Freizeitassistent bei integration wien.

Workshop entstanden in Zusammenarbeit mit ArtistInnen des Rhizomatic Circus