Archiv des Autors: Stephanie Weislein

Ausflug nach Budapest mit Alexander und der Karl-Schubert-Schule

Ausflug nach Budapest mit Alexander und der Karl-Schubert-Schule
Letztes Jahr absolvierte ich ein FSJ an der Karl-Schubert-Schule im 23. Gemeindebezirk. Die Klasse, in er ich tätig war, besuchte auch Alexander, auf den ich nach dem gemeinsamen Jahr bald wieder in der Freizeitassistenz traf.
Jedenfalls wurde ich gefragt, ob ich Alexander und den Rest der Klasse auf einen Ausflug nach Budapest für drei Tage begleiten möchte, was ich gerne tat. So ging es am 11.6. in einem vollbesetzten neuner VW Bus ohne Klimaanlage los, in Richtung Ungarn. Nach einer Stärkung unterwegs, kamen wir vollkommen nass gegen 14 Uhr in Budapest an, dies galt vor allem für Alexander und mich, da wir ganz hinten ohne Fenster saßen. Wir bezogen gleich unsere wunderschöne, riesengroße und barrierefreie Wohnung, welche Laszlo, der Lehrer der Klasse, über Airbnb gefunden hatte und richteten uns ein. Alexander und ich teilten uns ein Zimmer, was wir schon von der Schullandwoche im letzten Jahr gewohnt waren.

Unterkunft in Budapest

Da unsere Wohnung mitten in der Innenstadt gelegen war, konnten wir zu Fuß alles erreichen, was wir uns anschauen wollten. So gingen wir am Nachmittag los und besuchten den Budapester Heldenplatz und den zentralgelegenen Park Varosliget, wo es unter anderem die Burg Vajdahunyad vara zu bestaunen gab. Gerne hätten wir auch eine Stadtrundfahrt mit einem Bus gemacht, allerdings fanden wir keinen Einzigen, der für Menschen im Rollstuhl geeignet war, also ist leider nichts daraus geworden. Gegen Abend gingen wir in unsere Wohnung zurück, jausneten zu Abend und gingen alle sehr müde ins Bett. Ob Alexander in dieser Nacht überhaupt geschlafen hat, kann ich nicht sagen, denn immer, wenn ich auch nur die kleinste Bewegung machte, sprang Alexander voll motiviert im Nebenbett auf, als wäre es schon Zeit zum Aufstehen.

Unterwegs durch Budapest

 

Alexander im Park Varosliget

Der nächste Tag begann gemütlich mit einem gemeinsamen Frühstück, ehe es wieder in die Stadt ging. Diesmal standen das Parlamentsgebäude, der Stephansdom und die Markthalle auf dem Programm, sowie ein Spaziergang durch die wunderschöne Budapester Innenstadt. Wir ließen es uns an diesem Tag besonders gut gehen, gingen alle an großes Eis essen und besuchten eine traditionelle ungarische Bäckerei, wo wir eine Mehlspeise namens Flódni genossen, ein üppiger Strudel aus Mohn, Äpfel und Walnuss. Gegen Abend und nach vielen gegangen Metern, gingen wir Abendessen und anschließend zurück in unsere gemütliche Unterkunft. Dort wurde dann noch intensiv Uno gespielt, Alexanders Lieblingsspiel, welches er dank Kartenständer und Unterlage mit den verschiedenen Farben darauf mittlerweile auch sehr gut beherrscht. Wie am ersten Abend fielen wir alle schon recht früh ins Bett, es war ja auch ein intensiver Tag.

Alexander und ich am Heldenplatz

Flodni in einer traditionellen Bäckerei

Am Mittwoch stand schon wieder die Heimreise auf dem Programm. Vorher frühstückten wir alle noch einmal gemeinsam und packten langsam zusammen. Unterwegs machten wir aber noch einen Zwischenstopp in Győr. Dort erkundeten wir den Hauptplatz und gingen in einem gemütlichen Bistro essen. Danach fuhren wir weiter in Richtung Karl-Schubert-Schule, wo wir um 15:30 ankamen. Alexander und die anderen Schülerinnen und Schüler wurden dort von ihren Eltern in Empfang genommen und so nahm man langsam Abschied voneinander.
Wir hatten eine großartige, wenn auch etwas kurze Zeit in Budapest. Dennoch waren es intensive drei Tage und wir bekamen viel zu sehen. Alexander und ich konnten viele neue Eindrücke sammeln!

Ein Beitrag von David Binder, Freizeitassistent bei der Integration Wien

Gesang und Zirkusshow am Grätzelfest im Nibelungenviertel

Während man sich als WienerIn ja oftmals recht beherzt mit dem, von einem selbst bewohnten Bezirk identifiziert (ein gutes Beispiel dafür die Verehrung des Meidlinger-L‘s), wird dieses Gefühl durch die Zugehörigkeit zu einem Grätzl noch einmal auf eine ganz andere Stufe gehoben. Da ist man nämlich noch zu Hauserer.
Im Grätzl ist das Lieblings-G‘spritzter-Lokal und der nahgelegene Etsan-Markt mit dem allerbesten Brot, da sind die netten kleinen Geschäfte, bei denen man täglich Schaufenster-Shopping betreibt. Man kennt die Frau, die in der Trafik arbeitet und den Postler sowieso.

Da liegt es eigentlich nur nahe, dass man mit den lieben Leuten, den alten und den neuen NachbarInnen ordentlich feiert und das bestenfalls im Sommer, wo das Feiern am meisten Spaß macht, weil man es nach draußen verlegen kann.

  

So trifft sich auch „integration wien“ schon seit vielen Jahren mit den NachbarInnen aus dem Nibelungenviertel im 15. Wiener Gemeindebezirk. Das Programm wird jedes Mal mit ganz viel Liebe von der Grätzlgalerie koordiniert und zusammengestellt.
Heuer gab es dort z.B.  eine Pflanzentauschbörse, einen Mini-Arabischkurs und einen Trommelworkshop, außerdem eine Höchbuchlounge und Minigolf.

Dass sich die Freizeitassistenz auch am Unterhaltungsprogramm beteiligt hat schon Tradition. Die letzten beiden Jahre sorgten die einzigartigen „Monkeys of Earth“ für beste musikalische Unterhaltung. Um dem LineUp etwas Abwechslung zu ermöglichen entschieden wir uns dieses Jahr einem Newcomer die Bühne zu überlassen.
Muammer spielte mit seiner Band, bestehend aus FreizeitassistentInnen, seinen unverwechselbaren Sound und schmetterte selbst-komponierte Lieder wie „Oh Natascha“ oder „Internet“ in die klatschende, mitsingende Runde.

  

  

Fleißig und kreativ wie unsere Jugendlichen und ihre AssistentInnen sind, gabs auch noch eine Zirkusperformance mit den ArtistInnen des Rhizomatic Circus!
Als feine Einstimmung auf dieses Highlight boten die jungen Leute aus dem Zirkus gemeinsam mit der Freizeitassistenz einen kleinen Zirkusworshop an, bei dem die BesucherInnen des Grätzelfestes Jonglierbälle basten und sich schminken lassen konnten.

  

  

  

Es war ein wirklich schöner Nachmittag und ein wunderbarer Start in den Sommer!

Ein Beitrag von Stephanie Weislein, Mitarbeiterin der Freizeitassistenz

ARCHES-PROJEKT IM KUNSTHISTORISCHEN MUSEUM

Durch einen unserer zahlreichen, durch den Kulturpass ermöglichten, kostenfreien Museumsbesuche, sind wir auf einen Workshop im Kunsthistorischen Museum aufmerksam geworden, welcher die allgemeine Zugänglichkeit von Museen verbessern soll.
Das war der Beginn eines gemeinsamen Projektes, das für Fabian und mich etwas ganz Besonderes wurde.

Das Arches-Projekt

Wie jeden 2. Dienstag treffen Fabian und ich uns am Nachmittag bei der U-Bahn-Station Alterlaa, da heute wieder unser regelmäßiger Programmpunkt das ARCHES-Projekt im Kunsthistorischen Museum angesagt ist.

ARCHES ist ein europaweites Projekt, welches sich das Ziel gesetzt hat, die zahlreichen und wundervollen Museen für jeden Menschen, barrierefrei, zugänglich zu machen.
Nach einer kurzen U-Bahn-Fahrt steigen wir bei der Station Volkstheater aus und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Kunsthistorischen Museum, wo im Ateliér der Workshop stattfindet.
Dort angekommen werden wir äußerst freundlich von der meistens 15-20 Personen großen Gruppe, empfangen.
Frau Krall, die Leiterin des Projekts im Kunsthistorischen Museum, gibt uns einen kurzen Überblick welche Themen und Fortschritte von ARCHES wir im Rahmen der nächsten 3 Stunden gemeinsam bearbeiten und diskutieren werden.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von ARCHES wird eine App darstellen, welche das Ziel verfolgt, Menschen abhängig von deren individuellen Bedürfnissen durch das Museum zu führen. Diese ist fokussiert auf unterschiedliche Herangehensweisen an die Führung, wie zum Beispiel  durch kleine Spiele oder „Augmented Reality“.
Begeistert von der innovativen Technik sichern sich  Fabian und ich das beste Tablet und testen eifrig drauf los. Alle Fehler, aber auch Verbesserungsvorschläge die wir bemerken, werden gesammelt und üblicherweise bis zum nächsten Treffen von den Programmierern überarbeitet.
Sogar über das Aussehen der animierten Person, die uns auf dem Bildschirm des Tablets die unterschiedlichsten Dinge erklären, wird als Gruppe diskutiert und abgestimmt. Nun steht auch schon der letzte Tagesprogrammpunkt an auf den Fabian und ich schon sehr gespannt sind.
Es geht ab in die Schatzkammer des Museums. Hier stehen zahlreiche und prunkvolle Objekte und Automaten die allein beim Anblick klar machen, dass sie ein vermögen Wert sind. Die Workshop-Leiter erzählen uns die spannendsten Geschichten über die Hintergründe und Funktionen der verschiedenen Werke. Anschließend bestimmt jeder für sich, das für ihn am beeindruckendste Ausstellungsobjekt und die Gründe, warum er oder sie genau dieses ausgewählt hat.

 

Zurück im Ateliér, nach einer kleinen Stärkung mit leckerem Kuchen und Früchten, ist bereits ein weiterer technischer Apparat aufgebaut. Vor einem großen Bildschirm mit Touchscreen ist eine lampenartige Konstruktion dargestellt, die Farbflächen auf ein Tastrelief projiziert und erkennt, welche Flächen berührt werden. Diese Vorrichtung verfolgt das Ziel, Menschen die eine Sehbeeinträchtigung haben, eine Möglichkeit zu bieten, Bilder und Skulpturen wahrzunehmen und Informationen zu den ertasteten Details zu erhalten.
Zum Abschluss gibt es noch ein paar in leichter Sprache geschrieben Bildbeschreibungen und Hintergrundinformationen, welche von uns in kleinen Gruppen auf deren Einfachheit und Verständnis kontrolliert werden.
Nach einer kurzen Besprechung der erledigten Programmpunkte und der zukünftigen Termine, verabschieden wir uns von der kunterbunten Truppe und machen uns auf den Weg zurück nach Hause.

Bestärkt von der tollen Erfahrung durch das Projekt und dem Gefühl einen guten Beitrag dazu zu leisten, treten wir die Heimreise an. In der U-Bahn tauschen wir uns noch über die neuesten Computerspiele und Streamer aus und lassen den Workshop revue passieren.

Ein Beitrag von Andreas Sachsenhofer, Freizeitassistent bei integration wien.