Am 13. September um zehn Uhr trudelten wir
Assistent*innen in Fischamend zum Treffpunkt mit Lukas ein, der uns die zwei
Tage als Coach begleiten sollte. Neben klassischen Teambuildingmaßnahmen stand
vor Allem eine Kanufahrt von der Fischa nach Hainburg an, mit geplanter
Übernachtung am Donauufer.
So starteten wir in Fischamend und kamen
gegen zwölf bei der Donaumündung an, wo wir Rast machten und uns in einer Runde
über unsere derzeitige Situation und Ziele bezüglich der Freizeitassistenz
austauschten. Anschließend begaben wir uns auf die Donau, wo sich die
gemütliche Teambuildingsituation drastisch ändern sollte.
Auch Kanufahren will gelernt sein. Dies
sollte zumindest eine unserer beiden Bootsbesatzungen schmerzlich lernen. In
einem kurzen Moment der Unachtsamkeit fuhr diese nämlich auf eine Boje auf und
kenterte. Nun war die Situation gekippt: fünf Leute lagen im Wasser,
Gepäckstücke trieben herum und ein Lastenschiff kam gefährlich nahe auf uns zu,
zudem befand sich das zweite Boot auf der anderen Seite der Donau. Nun musste
schnell ein Rettungsmanöver gestartet werden, wobei Lukas uns perfekt
anleitete. Blitzschnell überquerten wir die Donau und sammelten unsere Kollegen
und zumindest einen Teil des Gepäcks ein, während das Lastenschiff ein
Ausweichmanöver einleitete. Vollbeladen schafften wir es samt gekentertem Boot
ans Ufer. Nach einer Bestandsaufnahme, welche für manche sehr schmerzlich
verlief (Handys, Geldbörsen, Schlafsäcke, Kocher, Schlüssel und Lebensmittel
gingen verloren), machten wir die Boote wieder fahrtüchtig und ruderten zu
unserem Nachtplatz.
Dort angekommen hieß es erstmal Sachen trocknen. Durch die Rettungsaktion lief auch Wasser ins andere Kanu hinein, weswegen alle Sachen durchnässt waren. So legten wir all unser Hab und Gut am Strand auf, was ein witziges Bild ergab. Den Rest des Tages erholten wir uns von den Ereignissen des Tages, wobei wir, aufgrund der verlorenen Lebensmittel und Kochmöglichkeiten, in einem Wirtshaus einkehrten. Dort ließen wir den Abend gemütlich bei ein paar Bier und deftigen Essen ausklingen, wobei die Karte des Wirtshaus ausschließlich sieben Varianten Fleisch mit Erdäpfel bot. Für unsere Vegetarier fand der Koch jedoch noch eine Alternative. Gegen zehn bezogen wir unsere Zelte und vielen allesamt erschöpft in die Betten.
Am nächsten Vormittag wanden wir und dann
wieder den „klassischen“ Teambuilding Aufgaben zu, wobei wir einen Leitfaden
für die Aufgaben in der Freizeitassistenz erstellten. Dabei verknüpften wir den
Bootsunfall und unsere positiven Reaktion darauf, mit unseren beruflichen
Tätigkeiten. Gegen Mittag traten wir dann den Rest der Bootsfahrt nach Hainburg
an. Dort angekommen luden wir die Kanus aus, packten unsere Sachen zusammen und
verabschiedeten uns noch bei einem Gruppenfoto. Dann traten wir per Zug die
Heimreise nach Wien an.
Die zwei ereignisreichen Tage brachten uns
sicherlich ein Stück weiter zusammen, wobei auch der Spaß nie zu kurz kam. Auch
dank eines motivierten Coaches, der uns wirklich herausragend angeleitet hat.
Ein Beitrag David Binder, Freizeitassistent
der Integration Wien
Am 31.08.
fand dank einer Zusammenarbeit der Freizeitassistenz und der VHS
Rudolfsheim-Fünfhaus ein Krav Maga
Schnupper-Kurs statt. Krav Maga ist ein israelisches
Selbstverteidigungssystem, das mit Schlag-, Tritt- und Grifftechniken aber auch
Hebel und Bodenkampf zur Selbstverteidigung und Deeskalation dient. Der
Workshop wurde von zwei äußerst geduldigen und einfühlsam agierenden TrainerInnen
des Kaigym geleitet und es nahmen insgesamt sieben Assistenzpaare daran Teil.
Ziel des Kurses war es, einfache wie wirksame Methoden und Vorgehensweisen zu
erlernen mithilfe derer sich KlientInnen wie AssistentInnen künftig gegen mögliche
Angriffe verschiedenster Art erwehren können. Dabei ging es weniger darum den
potenziellen Angreifer zu verletzen als viel mehr sich selbst zu schützen, doch
auch Techniken und Schlagkombinationen zum Gegenangriff wurden erlernt sollte
dieser einmal unausweichlich sein.
Dadurch, dass die TrainerInnen zu zweit alle Übungen
vorführten, konnten wir Assistenzpaare sie unmittelbar in Zweiergruppen nach
machen, was das ganze sehr einfach nachzuvollziehen machte. Anfangs agierten
jeweils die gemeinsam angemeldeten Duos aus AssistentInnen und KlientInnen,
später durften die Paare auch bunt durchgemischt werden.
Da es sich um einen Einführungsworkshop handelte war die
Anzahl der Übungen begrenzt, da sich die TrainerInnen dabei jedoch auf einfache
Griffe für verschiedenste Arten des Angriffs konzentrierten, war der Lernerfolg
bei allen sehr hoch. Auch deshalb denke ich, dass sich künftig jeder von uns
sicherer und freier in öffentlichen Räumen bewegen kann, da wir stets für einen
möglichen Angriff gewappnet sind.
Michael Herder, Freizeitassistent bei integration wien