Archiv des Autors: Stephanie Weislein

„Tanz mal drüber nach“

Dienstags um 17 Uhr ist es soweit. Acht Assistentz-Paare treffen sich auf einer von drei Bühnen des Dschungel Wien, Theaterhaus für junges Publikum, mit Workshopleiterin Sonja und ihrem Assistenten Christian. Es ist Zeit für den Tanzworkshop, an dem auch Vio und ich regelmäßig teilnehmen.

(c) Nick Mangafas

Nach dem schnellen Begrüßen, setzen wir uns im Kreis auf den Boden und beginnen mit Aufwärmübungen. Jeder soll eine Bewegung vorzeigen und die anderen sollen es nachmachen. Danach sollen wir in uns hineinfühlen und versuchen, unsere Laune durch eine Bewegung darzustellen. Das ist eine Übung, die auch etwas Mut erfordert, da es nicht immer ganz angenehm ist, vor anderen Leute mit geschlossenen Augen zu stehen und die eigenen Gefühle zu tanzen. Das war aber auf jeden Fall eine gute Vorbereitung auf die Schlussaufführung, die wir vor Publikum, bestehend aus Freunden und Familie, präsentieren sollten. Nach der Kennenlernphase und dem Austausch von Ideen, ist die erste Skizze unserer Choreografie schon fertig. Diese üben wir dann bei jedem Treffen, aufgeteilt in vier Gruppen, ein.

Ich habe gleich bemerkt, dass Vio das Tanzen sehr genießt. Sie hat mir schon erzählt, dass sie gerne tanzt und dass sie bereits einige unterschiedliche Tanzworkshops besucht hat. Aber ich habe bis dahin nicht gewusst, dass außer Interesse auch großes Talent in ihr steckt. Schon bei den ersten Takten war es klar, dass Vio ein besonderes Gefühl für die Musik hat. Elegante Bewegungen folgten der Melodie und haben sie regelrecht ergänzt. Schnell habe ich festgestellt, dass ich ihren Rolli gar nicht schieben muss. Bei dem Tanzen hat Vio meine Begleitung nicht gebraucht. Sie hat die Räder selber gedreht und dabei die Arme und ihren Oberkörper auf eine ganz fließende und harmonische Weise bewegt.

Nicht nur beim selbständigen Tanzen und Improvisieren, sonden auch bei Aufwärmeübungen, die unsere Kollegen vorgezeigt haben, hat Vio einen kreativen Zugang. Auf mich haben mache Übungen für RollifahrerInnen schwer umsetzbar gewirkt. Doch Vio hat diese auf ihre eigene Art und Weise interpretiert und ausgeführt. Ihre Freiheit bei der Bewegung, war auch für die ZuschauerInnen deutlich spürbar und hat große Freude bereitet.

Und wie war es eigentlich für Vio? – Ziemlich lustig und ziemlich anstrengend. Zwei Stunden herumfahren haben auch Erschöpfung und einige Schmerzen mitsichgebracht. Dennoch hat Vio immer wieder betont, dass sie das Tanzen und den Workshop sehr genießt. Ihre Eindrücke hat sie auf eine kreative, künstlerische Weise dargestellt – und zwar malerisch.

Die Teilnahme an dem Workshop mit Vio hat mich daran errinert, dass der Tanz, die Bewegung und Kunst ein unerlässlicher Teil des menschlichen Bedürfnisses nach Freiheit und Selbstbestimmung ist und Tanz dabei unterstützt, die eigenen Emotionen besser zu begreifen und äußern zu können.

Wir hoffen, dass diese tolle Kooperation zwischen Dschungel und integration wien eine Fortsetzung findet. Bis dahin verbleiben wir mit schöne Errinerungen und viel Inspiration für folgende Workshops.

Jelena Cekerevac und Violetta Höhn, Freizeitassistentin und Klientin von integration wien

Ein Tag mit Victoria und Alex

Am Montag holte ich Alex wieder von Jugend am Werk ab, um uns zusammen auf den Weg zum Rathausplatz zu machen. Am Plan für diesen Nachmittag stand ein Besuch beim Filmfestival und – nicht überraschend, sofern man Alex kennt – Fußballspielen im Park. Gerade erst ein paar Minuten unterwegs, kamen wir am Brunnenmarkt vorbei. Ein Umweg durch den lebhaften Markt und schon setzten wir unseren Weg mit neuen Eindrücken und Gerüchen in der Nase fort.

Die Filme des Filmfestivals am Rathausplatz starten zwar immer erst nach Einbruch der Dunkelheit, aber vor der großen Leinwand zu stehen, war selbst tagsüber beeindruckend. Schon recht hungrig gingen wir jeden der kleinen Essensläden am Rathausplatz ab und die Entscheidung bei dieser großen Auswahl war einfacher als anfangs gedacht: Nudeln mit Hühnerfleisch für Alex und einen Burrito für mich.

Weil es fast nichts Besseres gibt, als sich mit vollem Bauch in einen Liegestuhl zu legen, mussten wir nicht lang überlegen, was unser nächstes Ziel sein soll – natürlich die Liegestühle! Mit Blick auf den Eisstand dauerte es dann auch nicht sehr lang, dass Alex‘ Lust auf Eis uns für einen kurzen Moment zum Aufstehen motivierte.

Nach unsrer kurzen Verdauungspause ging es dann auch schon zum Sigmund-Freud-Park, wo Alex endlich seinen Fußball aus dem Sackerl holen durfte und wir nach dem vielen Essen noch ein bisschen Bewegung genossen.

Ein Beitrag von Victoria Gärtner, Freizeitassistentin bei integration wien

Ausflug zum Schlosspark Laxenburg mit Vicky und David

Unser Ausflug ist schon ein paar Monate her, aber trotzdem sehr erzälenswert.

Vicky äußerte lange der Wünsch, dass wir zwei etwas gemeinsam mit ihrem Freund, David unternehmen. Im April ist das Wetter endlich etwas schöner geworden und wir haben uns dafür entschieden, gemeinsam einen Tagesausflug zu machen. Da ich schon öfter vom Laxenburger Schlosspark gehört habe, aber dort noch nie war, habe ich vorgeschlagen, dass wir dorthin fahren. Die Mutter von David war so nett und hat uns mit dem Auto bis zum Schlosspark gebracht, damit wir mit der Fahrt mit den Öffis nicht zu viel Zeit verlieren.

Als wir angekommen sind, war schon Zeit zum Mittag essen und wir haben uns gleich in ein Gasthaus gesetzt. Nach den tollen Speisen und Kaffe, haben wir uns auf dem Weg zum Schloss gemacht.

Der Park war voll mit Leuten, die mit ihren Freunden und ihrer Familie das schöne Wetter genossen haben. Auch viele Hunde waren da, was für Vicky und David besonders interessant war, da sie beide Tiere sehr mögen.

Wir sind eine Runde um den Teich spaziert und sind dann über die Brücke zum Schloss gegangen. Das Schloss war viel größer und schöner als ich erwartet habe und die Wiese, die es umgeben hat, war ein toller Ort für ein Picknick. Zum Glück hat Vicky an alles gedacht und hat auch eine Picknickdecke und etwas Obst mitgebracht! Und so sind wir noch lange in der Wiese gelegen, haben Obst gegessen und natürlich Uno gespielet.

Als die Sonne schon ziemlich niedrig war, haben wir uns entschieden, langsam zurück zu gehen und noch eine kleinere Runde um den Teich zu spazieren. Im Park haben wir dann zufällig einen Spielplatz gefunden und sind dort noch ein bisschen herumgelaufen und geschaukelt, bevor wir (vor allem ich) recht müde geworden sind und uns wieder auf den Weg zum Auto gemacht haben.

Das waren echt ein schöner Ort und eine ganz nette Geselschaft für den Tagesausflug!

Jelena Cekerevac, Freizeitassistentin bei integration wien