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Im feinsten Zwirn, zu Gast bei Van der Bellen: Eine Weihnachtsgeschichte

Thomas und Gabriel bei der Begrüßung durch den Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen

Thomas und ich staunten nicht schlecht als wir eines schönen Tages erfuhren, dass wir zum traditionellen Weihnachtsempfang für Menschen mit Behinderung des Österreichischen Bundespräsidenten eingeladen seien. Sofern wir Zeit und Lust hätten, den späten Freitagnachmittag dafür zu opfern. Die hatten wir selbstverständlich und so fieberten wir aufgeregt einem luxuriösen Dinner mit Herrn Van der Bellen in der aufwändig geschmückten Hofburg entgegen.

Thomas und Gabriel im feinsten Zwirn

Als der Tag endlich gekommen war, warfen wir uns in unseren feinsten Zwirn und wurden stilgerecht von einer Chauffeurin (Thomas Mutter) zur Hofburg kutschiert. Dort angekommen, durchquerten wir zunächst etliche prunkvoll ausgestattete und mit vielen Bildern von historisch bedeutsamen Persönlichkeiten behängte Räumlichkeiten. Bis wir schließlich staunend den pompösen Zeremoniensaal erreichten. Von einer sehr freundlichen Dame wurde uns daraufhin einer der vielen Tische zugewiesen und eine äußerst enttäuschende Nachricht verkündet. Es wird kein Dinner geben, lediglich Getränke und Plätzchen! Naja, angesichts der lecken aussehenden Plätzchen und der prächtigen Umgebung hatten wir diese Überraschung sehr schnell überwunden. Und während wir uns sogleich über die Plätzchen hermachten, betrat auch schon Herr Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer den Saal. Lächelnd und Hände schüttelnd kämpfte der Bundespräsident sich durch bis zum Rednerpult, wo er eine, meiner Meinung nach, äußerst gelungene Rede über die Bedeutung von Inklusion für Menschenwürde, Fairness und Gerechtigkeit hielt. Noch seien längst nicht alle „Barrieren in der Politik, an konkreten Orten und in unseren Köpfen überwunden“ und der Weg dorthin sei, auf gut weanerisch, „ein zacher Prozess“. Doch viele Menschen versuchen dieses Ideal der Inklusion zu verwirklichen und dafür möchte er sich auch mittels dieser Weihnachtsfeier bedanken. Zu der feierlichen Veranstaltung waren neben Thomas und mir als Vertreter von Integration Wien natürlich auch viele VertreterInnen anderer Organisationen von und für Menschen mit Behinderung geladen.

Thomas mit Vertretern anderer Vereine

Die Feier war, grob gesagt, in zwei Teile aufgeteilt. Zunächst gab es ein Unterhaltungsprogramm und anschließend konnten die Gäste etwas mit Herrn Van der Bellen und seiner Frau Doris Schmidauer plauschen und Fotos machen.

Unterhalten wurden wir von der Schauspielerin Christina Sprenger, die unter anderem mehrere äußerst amüsante Wunschzettel an das Christkind vorlas und mit großer Hingabe einige lustige aber auch nachdenklich stimmende Gedichte vortrug. Des Weiteren durften wir den Wiener Sängerknaben lauschen, die uns mit diversen weihnachtlichen Liedern beglückten. Unter den Sängerknaben befanden sich übrigens auch viele Mädchen. Der Auftritt der jungen MusikerInnen war mein persönliches Highlight der Feier, deren Gesang mir wirklich nahe ging. Zwischen den einzelnen Programmpunkten spielte ein Orchester für uns, das vor allem Thomas sehr gefiel. Deren Lieder quittierte er regelmäßig mit einem überlauten „BRAVOOO!“ und frenetischem Beifall.

Die Sängerknaben

Nachdem das Unterhaltungsprogramm beendet war, konnten wir schließlich noch ein Händeschütteln mit dem Bundespräsidenten, ein Foto sowie ein Autogramm auf Thomas Einladung ergattern. Wirklich unterhalten konnten wir uns mit „Sascha“ allerdings nicht, da auch noch viele andere BesucherInnen auf Hände schütteln, Fotos und Autogramme aus waren. Und so schlenderten wir noch ein bisschen durch den prunkvollen Zeremoniensaal und genossen die tolle Atmosphäre. Bis wir schließlich glücklich über die tolle Weihnachtsfeier die Hofburg verließen und alsbald immer noch etwas aufgedreht Thomas Mutter von unseren Erlebnissen berichteten.

Gabriel und Thomas in der prunkvollen Hofburg
Bundespräsident Van der Bellen und Thomas

Ein Beitrag von Gabriel Auer, Freizeitassistent bei integration wien

Erste Hilfe Kurs mit Liisa

Versorgen von Wunden

Am Samstag den 30.11. haben Liisa und ich uns zum ersten Mal gemeinsam auf den Weg zum bevorstehenden Erste-Hilfe-Kurs gemacht. Da wir beide nicht genau wussten, was auf uns zukommen würde, waren wir ein bisschen aufgeregt.
Nachdem wir aus der U-Bahn ausgestiegen sind, suchten wir das Ausbildungszentrum des Österreichischen Roten Kreuzes, wo wir von einer sehr netten Frau empfangen wurden, die sich als Alex vorstellte. Sie hat uns an den nächsten zwei Wochenenden, die Erste Hilfe nähergebracht.

Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde, sollten wir Alex erzählen, welche Themen uns besonders interessieren würden. Wir begannen damit die verschiedenen Notfallnummern, insbesondere die der Rettung, zu wiederholen. Anschließend wurde unser Können auf die Probe gestellt, da wir Unfallszenen nachstellten und richtig agieren sollten. Bei diesen beschäftigten wir uns auch mit der stabilen Seitenlage und wie man diese richtig anwendet.
Nach der Mittagspause, in der wir uns alle gemeinsam beim Supermarkt eine Jause kauften, übten wir noch, wie man die Wunden von verletzten Personen mit Hilfe eines Verbandes versorgt.

Am darauffolgenden Wochenende machten Liisa und ich uns am Samstagvormittag wieder auf den Weg ins Ausbildungszentrum des Roten Kreuzes. Wir fingen den Tag damit an die Informationen von letzter Woche zu wiederholen und Fragen zu beantworten, die über die Woche aufgekommen waren.
Danach besichtigten wir das Innere eines Krankenwagens und stellten einem Rettungssanitäter die wichtigsten Fragen.

Besichtigung des Krankenwagens

Besonders interessant war es für uns an dem Tag über verschiedene Krankheiten zu sprechen, die bei Teilnehmern des Kurses auftraten. So sprachen wir beispielsweise über das Verhalten in Notsituationen bei Diabetes, Asthma und Epilepsie.
Nach all dem Lernen über die Erste Hilfe stärkten wir uns in der Mittagspause, um anschließend nochmal Unfallszenen nachzustellen. Dieses Mal benötigte die betroffene Person eine Herzdruckmassage, sowie eine Beatmung.

Alles in allem waren Liisa und ich sehr begeistert vom Erste-Hilfe-Kurs, bei dem wir viel Neues gehört haben. Besonders gefallen hat uns das Nachstellen der Unfallstationen, sowie die Zusammenarbeit mit anderen Klientinnen.

Nachstellen von Unfallszenarien

Ein Beitrag von Flora Schuster, Freizeitassistentin bei integration wien

Roman, der Herbst und ein Schmelztiegel

Was wird man sich denn nun unter diesem Titel schon vorstellen? Zugegebenermaßen etwas schwierig. Aber das erste Bild klärt gleich über zwei der Begriffe im Titel auf. Zum einen sehen wir hier Roman, einen jungen Mann (älter als ich) den ich nun seit Oktober begleite – wir kennen uns allerdings schon länger und haben schon einige Unternehmungen und Abenteuer (Urlaub z.B.) miteinander erlebt.

Roman und Max am Naschmarkt bei einem Gläschen Cay.


Zum andern sehen wir hier den Herbst, nicht direkt, aber durch die dicken Jacken und Hauben können wir erahnen, dass sich das Jahr 2019 bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Roman und ich flanierten etwas durch den Wiener Naschmarkt, als uns ein Teeladen in seinen Bann zog. Ich kaufte mir nach umfassendem Studium der Sorten ein ½ Kilo türkischen Schwarztee – Cay. Daraufhin lud uns der Ladenbesitzer auf eine Tasse heißen Cay ein – wir konnten nicht Nein sagen. Diese Tasse Tee passte wiederum sehr gut zum Herbst – ein weiterer Punkt für den Herbst.
Zwei Punkte der Überschrift wurden nun aufgeklärt. Der/Die aufmerksame Leser/in dürfte bemerkt haben, dass sich in der Überschrift allerdings noch ein dritter – etwas unüblicher Begriff – befindet. Eventuell kann das nächste Bild dafür eine Erklärung liefern.

Roman vor dem LD-Konverter.

Szenenwechsel. Wir befinden uns nun im Technischen Museum Wien. Dorthin haben wir uns nach unserem Naschmarkt-Bummel begeben. Besondere Aufmerksamkeit erhält natürlich sofort dieser 9 Meter hohe originale Schmelztiegel. Darin wurde allerdings nicht Gulaschsuppe gekocht, sondern Roheisen zu Stahl veredelt, allerdings nicht im Technischen Museum, sondern in Linz und Donawitz. Informationen, welcher mir der Roman liefern konnte. Wir erkundeten weiter das Museum (schafften ungefähr ¼ der Ausstellungen des Museums) und erzählten uns gegenseitig die Dinge die wir bereits wussten.

Roman, Antti und Max im Cafe „Benno“.


Nach dem Besuch im Technischen Museum begaben wir uns gemütlich ins Cafe Benno, wo wir den Abend noch gemütlich mit Antti und Bassam und munterem Geschichtenerzählen ausklingen ließen. A Day in the life. Bis zum nächsten Mal.
Ein Beitrag von Max Schauer, Freizeitassistent bei integration wien