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Das iwi-Festival

 

(c) Kiki Heinel

Die Idee für das iwi Festival ist ca. im November 2017 entstanden… Als es darum ging, was man machen könnte um den Verein integration wien zu mehr Bekanntheit und mehr Budget zu bringen, ist mir ein großes Fest eingefallen – ein Fest, das alle möglichen Menschen anspricht, nicht nur solche, die den Verein eh schon kennen oder die sich von sich aus schon mit dem Thema Inklusion beschäftigen sondern auch solche, die normalerweise nicht damit in Berührung kommen. So ist das iwi Festival entstanden: Ein Event, das mit seinem spannenden LineUp aus österreichischen bekannten Pop Acts ein breites Publikum anspricht und mit seinem karitativen Zweck Geld für integration wien einspielt. Eine Party, zu der jede/r auf Grund der Party gerne kommt – egal ob mit oder ohne Behinderung.

In der Vorbereitung hat sich schnell herausgestellt, dass der größte Benefit, den unser Verein durch diese Veranstaltung haben wird, die Öffentlichkeitswirksamkeit ist. Mit zahlreichen Artikeln in verschiedenen Print- und Onlinezeitschriften, täglichen Interaktionen auf sozialen Netzwerken, vielen Firmen als Sponsoren und einer sehr unterstützenden Medienkooperation mit dem Radiosender fm4, war iwi in den Monaten vor dem Festival rundum präsent …  nicht zu vergessen, die über 1500 Plakate und 15 000 Flyer, die in der ganzen Stadt kursiert sind 😉

Als Hauptorganisatoren und -koordinatoren waren Aron und ich wirklich sehr eingespannt und haben viele viele Stunden in die Vorbereitung, Umsetzung, Werbung, Finanzierung und Gestaltung dieses Festivals gesteckt. Aber ohne die Hilfe zahlreicher anderer wäre das nicht möglich gewesen – es geht ein großes DANKE an alle Menschen, die uns tatkräftig, mental und finanziell unterstützt haben: Durch Werbung, Sponsorenakquirierung, Connections, Plakatieren, Ideen, jegliche Arbeit in den Tagen des Festivals selbst, aber auch durch Musik, Grafik, Film und vieles vieles Mehr! Danke an alle, die an unser Crowdfunding gespendet haben und vor allem ein riesiges Danke an alle, die da waren und mit uns dieses große und inklusive Fest gefeiert haben!

(c) Eugen Luz

Das iwi Festival hat am 22. Septemeber 2018 im WUK stattgefunden und war nach einer harten und intensiven Vorbereitungszeit meiner Meinung nach ein toller Erfolg!

An diesem Tag bzw. in dieser Nacht waren sowohl der Hof als auch die Säle des WUK durchgehend mit Menschen gefüllt… Die Stimmung war wunderschön, es wurde ausgelassen getanzt und gefeiert. Insgesamt haben 5 Bands und zahlreiche Djs im Sinne einer Benefizveranstaltung gespielt und mit ihrer Musik hunderte von Menschen zum Tanzen gebracht. Es waren viele Menschen mit Behinderung da und viele Menschen ohne Behinderung, viele die aufgrund des inklusiven Grundgedankens gekommen sind und viele, die aufgrund der Musik kommen wollten und alle haben miteinander gefeiert.

(c) Robert Müller

Es war wunderschön und ich bin stolz auf ein gelungenes, inklusives Musikfestival.

Ein Beitrag von Magdalena Frank, Freizeitassistentin bei integration wien

8 Jahre Freizeitassistenz – ein Studentenjob der besonderen Art

Die Freizeitassistenz hat mich seit 2010 meine ganze Studienzeit hinweg und darüber hinaus begleitet. Nachdem ich nun schon ein Jahr im Berufsleben stehe, muss ich integration wien leider verlassen und möchte hier meine schöne Zeit bei iwi etwas reflektieren.

Als ich zur Freizeitassistenz kam – Verena war selbst noch neu in ihrer Funktion als Projektleiterin – waren wir ein kleines Grüppchen lose zusammengewürfelter AssistentInnen. Seitdem hat sich vieles verändert. Wir sind ein großes, starkes, offenes Team geworden. Neue MitarbeiterInnen wurden oft aus unseren Freundeskreisen rekrutiert, sodass starke Bande zwischen den AssistentInnen bestanden und auch neue geknüpft wurden (sogar Pärchen haben sich gefunden). Wir waren im Radio, es gibt Werbevideos, wir haben Preise gewonnen, derzeit wird das legendäre iwi-Festival organisiert – kurzum: Die Freizeitassistenz ist eine Erfolgsgeschichte!

Bevor ich bei integration wien gearbeitet habe, hatte ich nur wenig Erfahrung mit Menschen mit Behinderung. Mir war, als entginge mir etwas, als fehlte mir der Blick auf ganze Bevölkerungsteile. Ich war neugierig und suchte ganz bewusst den Kontakt zu Menschen mit Behinderung – in Praktika, im Studium und eben bei iwi. Tatsächlich: Mir hat sich eine neue Welt erschlossen, meine Auffassung vom Leben und vom Menschsein ist bunter, tiefer und reifer geworden.

Inspiriert von meinen Erfahrungen bei iwi schrieb ich meine Diplomarbeit über Inklusion in der Musik- und Bewegungspädagogik. War ich anfangs beseelt vom verheißungsvollen Inklusionsbegriff, differenzierte sich im Zuge der Arbeit meine Sichtweise. Inklusion läuft meines Erachtens Gefahr, durch übermäßig moralische, pathetische, hoch emotionale Sprache mehr zu einem ideologischen Konzept zu werden denn zu einem sachlich argumentierbaren, wissenschaftlich fundierten Begriff. Eine moralische Begründung verunmöglicht sachliche Diskussionen – moralisch unanfechtbare Thesen lassen kein Gegenargument zu, dies verflacht den Diskurs und bringt top-down Lösungen fernab von realen Bedürfnissen der Betroffenen. Auf politischer Ebene bereitet das den Boden für als inklusiv getarnte Sparmaßnahmen.

Auf einem Kongress über inklusive Musik- und Tanzpädagogik lernte ich eine Choreografin, Ela Baumann, kennen, die gestand, zuvor keine Ahnung gehabt zu haben, was Inklusion sei, um zu erkennen, dass Inklusion dem entspricht, was sie in ihrer Arbeit tat. Sie machte Choreografien für unterschiedlichste Menschen: professionelle TänzerInnen, Laien, SeniorInnen, Menschen verschiedener Herkunft und mit und ohne Behinderung. Das sei für sie notwendig, um mehr menschliches „Material“ zu haben, um mehr ausdrücken zu können.

Mich faszinierte diese Einstellung und sie wurde zu meinem Idealbild der Inklusion: Inklusion als Notwendigkeit. Für mich ist Inklusion ein Fernziel, manchmal ein realistisches, manchmal ein utopisches. Ausgangspunkt und Messlatte für alle Überlegungen darf keine Theorie, sondern das reale Individuum mit seinen Bedürfnissen sein.

Mein Inklusionsverständnis finde ich bei der Freizeitassistenz wieder. Im Zentrum stehen immer unsere KlientInnen mit all ihrer Persönlichkeit und ihren Wünschen. Inklusion dient uns als Orientierung bei der Gestaltung unserer Angebote. Diese sind auf wissenschaftlicher Ebene teils als inklusiv, integrativ oder auch segregativ zu bewerten. Doch welches Etikett ihnen theoretisch auch entspricht, unsere KlientInnen sollen nützen, was ihren Bedürfnissen gerecht wird. Eine immer größere werdende Vielfalt an Angeboten ermöglicht uns die Freiheit, individuell die besten Lösungen für Freizeit und Sozialleben zu finden.

Ich wünsche mir, dass Bedürfnisse von Menschen mit und ohne Behinderung, untereinander in Kontakt zu treten, in unserer Gesellschaft leichter erfüllt werden können – für mich persönlich auch nach meiner Zeit bei integration wien.
Ich danke von Herzen meinen lieben KlientInnen Andreas, Laura, Melanie, Julia und Violetta für die intimen Einblicke in ihr Leben, Denken und Fühlen und für die tiefe, unwiderrufliche Bereicherung, die sie mir beschert haben!

Ein Beitrag von Maria W., ehemalige Freizeitassistentin bei integration wien

iwi-Aktionswoche: Der Graffiti Workshop

Der Graffiti Workshop am Montag, den 17.September war ein super Start der IWI-Aktionswoche. Nachdem wir uns alle in Stadlau beim bereits bunten Skatepark zusammengefunden hatten, erwarteten uns dort ein freundlicher junger Mann und eine rote Wand mit der Aufschrift „IWI FESTIVAL“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Sprayen in der Skateanlage Stadlau an den Wänden und Säulen des U-Bahn-Tragwerks ist legal und eine Fläche der Wiener Wand. Die Stadt Wien stellt damit jungen Graffiti-KünstlerInnen, wie wir es für diese 2 Stunden waren, eine Fläche zur Verfügung, auf der man sich austoben kann.

Nachdem uns erklärt wurde, dass wir die Spray Dosen so behandeln sollen, dass wir uns nicht selber ins Gesicht sprayen, ging‘s auch schon los! Innerhalb weniger Minuten verwandelten wir die Aufschrift zu bunten Farbflecken.

Während Alex noch ganz begeistert von den Zügen um uns war, starteten die Anderen und gestalteten die einzelnen Buchstaben bunt. Luise wendete die Ombre Technik an und kreierte schöne Farbverläufe. Max dagegen verewigte unsere Namen an der Wand mit flotten Sprüchen, wie „Andreas der Hosenträger“. Bassam gab sich große Mühe die Buchstaben schön mit einer Farbe auszufüllen. Andi gestaltete das wunderschöne, saubere S und Valentin sorgte für ein gesamtheitlich schönes Bild. Ich verzierte das Kunstwerk hier und da mit Herzchen und Spiralen.

 

Alles in Allem leistete jeder einen Beitrag, sodass am Ende von dem „IWI FESTIVAL“ kaum mehr etwas übrig war. Deswegen kam der Graffiti-Meister Colin wieder ins Spiel und umrandete die Buchstaben mit schwarzer Farbe. Und Voilà! Fertig ist das wunderbare Graffiti und viel Spaß hat es uns bereitet.

 

 

 

 

Wir hoffen, dass viele Menschen unsere Message sehen und mit uns am Samstag beim IWI-Festival feiern.

Ein Beitrag von Rosa Jauernig, Freizeitassistentin bei integration wien

Workshopangebot von Concrete. The Graffiti Agency