Archiv der Kategorie: Freizeitassistenz

Bens Rückblick auf die Zeit als Freizeitassistent

Liebe Leser/innen,

nach knapp fünf Jahren als Freizeitassistent bei Integration Wien und um unzählige, wertvolle Erfahrungen reicher, möchte ich rückschauend in den folgenden Zeilen gerne einige Punkte ansprechen, die mir persönlich sehr wichtig sind.

Zum einen möchte ich mich bei allen Klienten/innen und Freizeitassistenten/innen bedanken. Viele tolle Ausflüge und Fortbildungen lassen einen manchmal denken, man macht eine Unternehmung mit Freunden. Selten durfte ich ein solch herzlich offenes, aber auch erfrischend direktes und ehrliches Miteinander erleben. Ich denke, eine solche Einstellung zum MITEINANDER ist deshalb etwas, was uns – nicht nur innerhalb des Vereins – maßgeblich kennzeichnet.

Hinter jeder Fortbildung, hinter jeder Supervision und jedem Coaching steckt eine Menge Organisation und Energie. An dieser Stelle möchte ich deshalb dem ganzen Team, insbesondere Verena, danken, mit der ich viele tolle und produktive Gespräche geführt habe. Stets mit einem gegenseitigen offenen Ohr und großem Engagement macht Integration Wien immer wieder deutlich, mit welcher Ehrlichkeit und Herzlichkeit man im Team zusammenarbeiten kann.

Für viele Menschen ist die Begegnung mit Menschen mit Behinderungen nicht selbstverständlich. Gerade hier setzen die Projekte von Integration Wien an. Insbesondere die Freizeitassistenz zeigt sich hier in der Öffentlichkeit und macht auf sich aufmerksam. Denn das Leben hat unendlich viele Facetten und man sollte sich nicht davor scheuen, offen neuen Situationen und Perspektiven entgegenzutreten.

Seit 1986 arbeitet Integration Wien für eine unteilbare Integration von Menschen mit Behinderung in unsere Gesellschaft. Vertrauen in eine positive und gestaltbare Zukunft ist dabei sicher essenziell, allerdings braucht es auch eine profunde, proaktive Öffentlichkeitsarbeit – und eventuell auch wieder einen Schritt in die Politik, um sich für dieses Ziel aktiv einzusetzen. Das wünsche ich mir, dem Verein und seinen Mitgliedern.

Eine gute Zeit

Ein Beitrag von Benedict Deiß, ehemaliger Freizeitassistent bei integation wien

Lernen der Gebärdensprache im Club Behinderter Menschen und Ihrer Freunde

Vio

Es ist wieder erster Dienstag des Monats und das bedeutet, dass Vio und ich uns auf dem Weg zum CBMF machen. CBMF steht für „Club Behinderter Menschen und Ihrer Freunde“ und ist ein nettes Club/Kaffehaus im 2en Bezirk mit zahlreichen Veranstaltungen, Workshops und Events für Menschen mit und ohne Behinderung. Eine der Veranstaltungen, die im Club regelmäßig stattfindet und die uns zwei am meistens interessiert ist der Gebärdensprachekurs.

Kurz nach 14 Uhr sind wir da. Schon beim Eingang spürt man die einladende und freundliche Atmosphere, als uns alle Gäste begrüßen und sich etwas zusammenquetschen, um mehr Platz beim Tisch für uns zu machen. Nachdem wir es uns bequem gemacht haben und je einen Kakao bestellt haben, stellen sich Andreas und sein Assistent vor. Andreas, der selber gehörlos ist, bereitet jedes Monat eine Kurseinheit vor, und „unterrichtet“ gemeinsam mit seinem Assistent alle die im Club anwesend sind und Lust haben etwas Neues zu lernen.

Und wie bei jeder ersten Stunde eines Sprachkurses, lernt man als erstes sich vorzustellen und zu begrüßen. Schnell haben wir aber auch ein paar Schimpfwörter gelernt, als Andreas begonnen hat mit seinen Bekannten Spaß zu machen. Nach einer halben Stunde haben wir schon alle Wochentage, Jahreszeiten und einige tägliche Ausdrücke gelernt, die Vio zwar schon gekannt hat und dann später mit mir noch geübt hat. Am Ende haben wir auch den Zettel mit Ilustrationen von alle gelernten Ausdrücken bekommen, den Andreas selber gemacht hat.

Wir freuen uns schon auf nächsten Kurs, um wieder etwas Neues zu lernen und einfach die gemütliche Stimmung zu genießen.

Jelena Cekerevac, Freizeitassistentin bei integration wien

Ein Ausflug ins Verkehrsmuseum

Hallo und ein herzliches Willkommen zum neuen Blogbeitrag. Diesmal mal wieder von uns, Florim und Ben. Wir berichten euch heute von unserem Ausflug ins Verkehrsmuseum der Wiener Linien. Jeder und Jede mit einer Vorliebe für Fortbewegungsmittel und Öffentliche Verkehrsmittel aller Art kommt hier auf seine Kosten.

Doch zum Anfang:

Zuerst einmal betreten wir die riesige Halle, vollgestopft mit historischen Zügen, Loks und Waggons aus den letzten Jahrzehnten. Sogar Kutschen, DAS Fortbewegungsmittel schlechthin, zumindest bis noch vor relativ kurzer Zeit, sind dort zu bestaunen.

Technische Hintergrundinfos und die komplette Geschichte der Straßenbahn und ihrer Funktionsweise haben wir auch so einiges mit auf den Weg bekommen. Es gibt viele Stationen zum selber ausprobieren, z.B., wie funktioniert eigentlich das Bremsen oder Beschleunigen bei einer elektrischen Bim?

Weiter hinten im riesigen Abstellwerk erblicken wir dann einen „Silberpfeil“. Es ist schon komisch in einer U-Bahn zu sitzen, ohne die gewohnte Umgebung drum herum, denn dieses Abteil war aufwendig präpariert, um das Innenleben einer solchen U-Bahn inspizieren zu können. Man durfte sogar in die Fahrerkabine! Eine ziemlich ungewohnte Perspektive an einem eigentlich so gewohnten Platz wie der U-Bahn.

Auch einige exotischere Exemplare gab es zu bestaunen, wie zum Beispiel einen Mini-Bus, den ich jedoch noch nie auf der Straße gesehen habe. (Er soll jedoch angeblich mal gefahren sein!). Jetzt gibt es ja wieder eine Revolution, nämlich den selbstfahrenden Bus (naja fast, ein Mitarbeiter der Wiener Linien muss trotzdem stets mitfahren und greift im Notfall mittels eines X-Box-Controllers ein.), in dem wir letzte Woche beim Stadion im Rahmen des Forschungsfestes eine Runde drehen durften. Wirklich beeindruckend.

Man sieht, die Stadt Wien möchte in Sachen (barrierefreie) Mobilität die Nase vorne haben… Auf jeden Fall sehr spannend!

Bis dann und Machts gut

Florim und Ben

Ein Beitrag von Ben, Freizeitassistent bei integration wien.