Archiv für den Monat: September 2015

Grillfest auf der Donauinsel

Nachdem sich die dunklen Wolken bis zum Nachmittag doch noch verflüchtigt hatten, konnte unser Grillfest auf der Donauinsel zum Glück wie geplant stattfinden. Der Sommer – der Juli war übrigens der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen! – ließ uns auch an diesem 11. September nicht im Stich! Auch der für manche lange Anfahrtsweg wurde nicht gescheut und nach und nach trudelten AssistenInnen und KlientInnen auf dem bereits mit allerlei Knabbereien und Getränken ausgestatteten Grillplatz ein.  gruppenfotoFür mich, Sabine, war es etwas ganz Besonderes, viele der AssistenInnen und KlientInnen an diesem Tag kennenzulernen, denn dies war meine erste Woche als neue Mitarbeiterin bei Integration wien. So viele neue Namen, Gesichter und Geschichten – ich bin sehr glücklich, im Projekt Freizeitassistenz gelandet zu sein!

Ein paar der Jungs brachten gekonnt das Feuer in Gang und bald konnten wir uns die Bäuche mit Würstel, Koteletts, Grillkäse und Gemüse vollschlagen.  Auch die Sonne zeigte sich schließlich von ihrer strahlendsten Seite, so dass sich Tini sogar traute, ins Wasser zu springen,IMG_8852_small um eine Runde zu schwimmen! Während Katharina ebenfalls sportlich war und ein Rad nach dem anderen schlug, probte Ralf bereits für seinen „Auftritt“. Mit seiner Interpretation eines Theaterstücks von Peter Steiner und des Musikhits „Mambo Number 5“ brachte er alle zum Lachen. Viel Gelächter gab es auch beim Impro-Theater von Ben, Tini, Simone, Sonja, Georg und Ralf, bei dem sich nicht alle an ihre Rollen halten wollten ; ) … Wie schön, so viele talentierte Künstlerinnen und Künstler auf einem Haufen, da passte auchIMG_8928small Antti mit seinem Gitarrenspiel perfekt dazu. Die Zeit verging viel zu schnell, so dass wir gar nicht mehr dazu kamen, das von Daniel gewünschte „Räuber und Gendarm“ zu spielen. Es war bereits dunkel, als wir uns – müde aber glücklich – auf den Weg nach Hause machten.

Es war ein wirklich toller und lustiger Tag und für mich ein wirklich perfekter Einstieg! Ich freue mich schon auf die nächsten gemeinsamen Feste!

Sabine Wolf, Mitarbeiterin bei Integration Wien

Montenegro – was ein Leben

Vier Wochen Montenegro. Richtig – das ist dieser schöne Fleck Erde zwischen Albanien und Bosnien und Herzegowina. Dort war ich. Genauer gesagt in Ulcinj (sprich: Ulzin), ganze vier Wochen mit meinem Klienten Florim und seiner Familie.
Ohne wie ein Touristenmagazin klingen zu wollen: Montenegro hat einiges zu bieten – aus kulinarischer Perspektive mit köstlichen Fleisch- und Fischspezialitäten oder der schon 2500 Jahre alten Geschichte Ulcinjs oder der fantastischen Natur, die sich in Form von wunderschönen Stränden und mediterran/subtropischen Vegetation dem Reisenden anbietet.

Essen & Trinken

Eine wunderbare Sache in Ulcinj. Und zwar vor allem deshalb, weil Florims Vater Sejdin nicht nur aus Ulcinj stammt sondern auch ehemaliger Gastronom ist. Für alle für den Balkan üblichen Gerichte, sowie muslimische Speisen, Meeres- und Süßwarenfische führte uns Sejdin nur in die besten Lokale. Der schönste Moment war, als wir köstlich gebratenen Fisch auf einem Floß mit Bierbank auf dem Šasko jezero (Schass-See) speisten.

13433

Altstadt

Zur Altstadt fuhr ich einmal am Abend mit Florims Bruder Beni. Die besten Palatschinken Ulcinjs genießend und durch die engen Gässchen flanierend fühlten wir uns hunderte Jahre in die Vergangenheit versetzt. Historische Überbleibsel wie etwa Kanonenkugeln machten den Ausflug wirklich zu einem authentischen Erlebnis.

Flüsse & Seen

Wer schon einmal in einer Fluss zu Meer-Mündung gebadet hat, weiß wie reizvoll solch eine Stelle ist. Zuerst ins Meer und dann abschließend ein Hüpfer in das erfrischende Süßwasser des Flusses. Genau solch einen Punkt bietet der Fluss Bojana am südlichen Ende des 13km langen Sandstrandes Ulcinjs. Oft sind wir dort gewesen – nicht zuletzt auch wegen der vielen nah gelegenen Strandbars.

Beach

Sagen Sie mal – auf was haben Sie am meisten Lust, wenn Sie am Strand sind? Einfach nur auf dem Strandbett entspannen? Bei einem kühlen Getränk eine Partie Karten spielen? Oder doch noch eine Pizza direkt am Wasser? In Ulcinj gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Zusätzlich ist Ulcinj auch für Fun- und vor allem Extremsportler wie Surfer und Kiterider eine tolle Anlaufstelle aufgrund gutem Wind und den vielen dort ansässigen Surf- und Kiterider-Schulen.

13434

Recht auf Leben 

Jetzt kommen wir auch schon zum letzten Punkt meiner Geschichte, der mir persönlich sehr am Herzen liegt. Sejdin kehrt nämlich mit seiner Familie jedes Jahr nicht nur deshalb zu seiner Geburtsstadt zurück um Urlaub zu machen. Es gibt in Ulcinj nämlich seit sieben Jahren ein Therapiezentrum für mehrfach behinderte Kinder mit dem Namen „Pravo na život“. Das heißt übersetzt: „Recht auf Leben“. Das ist deshalb etwas Besonderes, weil in Montenegro die Bevölkerung lange nicht so aufgeklärt und offen für Menschen mit Behinderung(en) ist, wie hier in Österreich. Sejdin ist hat viel für den Verein erreicht, unter anderem organisierte er Konzerte in Wien um Spenden zu sammeln um den Kindern in Ulcinj einen Bus zu kaufen. Seit zwei Jahren nun gibt es jetzt schon einen Fahrtendienst, der die Kinder in den umliegenden Dörfern sicher abholt und auch wieder nach Hause bringt.

Nach Hause kommen – und das ist auch mein Schlusswort heute, ist ein besonderes Privileg. Eines, das geschätzt werden sollte. Menschen in seiner Nähe zu haben, die man liebt und die einen lieben ist wichtig. Deswegen gibt es Pravo na život. Deswegen gibt es Integration Wien.

Ben Deiß,

Freizeitassistent bei Integration Wien

Evas große Abenteuer auf hoher See

Umso aufregender, wenn nicht gar wahnwitziger, war der Donnerstag, der 30. Juli 2015: Eva hatte ihre KollegInnen Claudia und Georg, sowie die KlientInnen Katharina, Leni, Tini und Ralf zu einer Bootstour an der alten Donau eingeladen. Die Fahrt war richtig angenehm! Ich sage das, weil erstens die Alte Donau ein richtig adäquates Gewässer ist. Immerhin wurde dieser Stausee angelegt, um SchwimmerInnen, SurferInnen und BootsfahrerInnen in ihr Element zu bringen. Und zweitens wäre es eine umso größere Herausforderung, hier das Boot durchsteuern zu können, wenn all die ganzen Boote und Schwimmer kämen.

Doch vorher musste ich Eva gegenüber mein Versprechen einlösen: Ich schenkte ihr ein Billett und ein Pastellbild, bei welchen mir auch meine Mama geholfen hatte. Eva war hin und weg von so viel Zeichenkunst (v. a. von meiner Mutter!), aber auch von so viel Hingabe. Da konnte ja heute nichts mehr schiefgehen!

DSC_0040

Trotzdem waren die Fronten auch ganz klar verteilt: Ralf, Claudia, Leni und Katharina würden gemeinsam ein Boot nehmen. Georg, Eva, Tini und ich das andere. Die Aufgaben waren weniger gut aufgeteilt: Ich musste eigentlich die meiste Zeit den Hinweg Richtung Kaisermühlen alleine absolvieren. Nur für ein paar Minuten übernahm Tini das Steuer, die wirklich sehr viel Einsatz zeigte. Doch sonst musste ich immer aufpassen, dass ich weder ein Boot mit zwei Mädchen zum Kentern brachte noch, dass wir von Schwänen attackiert würden. Diese hatten nämlich Angst um ihre Küken, schwammen daher mit uns mit und sahen uns an wie Verrückte. Ach ja, und: Jedes Mal, wenn uns die anderen fast hineinfuhren, musste ich wieder weglenken und ihnen scharf mit meinen „Anwälten“ drohen – sehr wirksam übrigens!

DSC_0030 DSC_0013 DSC_0012

Die Rückfahrt um knapp halb vier verlief anders: denn obwohl Tini und ich uns auch am Steuer unterhalten konnten, mussten nun Eva und Georg abwechselnd übernehmen. Denn während wir uns abgerackert hatten, hatte Georg mehrere Male das Boot beinahe zum Kentern gebracht und Eva war in der Sonne gelegen. Nun konnten Tini und ich uns im Heckbereich entspannen. Dann wurde es aber noch einmal spannend: Nicht nur, weil wir noch viel zu bereden hatten, sondern auch, weil uns die anderen fast eingeholt hätten. Gott sei Dank konnte Georg noch die Algen aus dem Propeller herausfischen, während sich die anderen nicht nur sprichwörtlich darin verhedderten. Also: unentschieden!

Zum Schluss wollten wir alle noch zum Schwedenplatz, um dort bei einem Eis den Ausflug ausklingen zu lassen. Dort, im Eiscafe Castelletto, wurde jedoch Ralf von Leni, seiner Busenfreundin, sehr geärgert und außerdem ärgerte er sich über Georg, der ihn mit dem riesigen „Kaiser- Franz- Becher“ nicht satt werden ließe. Es wurde sehr laut, wir mussten nach ein paar Fotos schließlich gehen (die übrigens Claudia geknipst hat!). Und so endete der Ausflug noch mit einem witzigen „Sahnehäubchen“.

Fazit: Absolut unterhaltsam und witzig, doch auch eine Herausforderung. Daher gerne wieder!

Matthias Ledoldis

Der Verfasser dieses Texts erhält Freizeitassistenz bei Integration Wien