Das diesjährige Teamcoaching fand in den Räumlichkeiten von integration wien statt. Vor Beginn des Coachings stärkten wir uns bereits in der Küche und kamen dort auch schon ins Gespräch mit Lukas, dem Coach. Viele kannten ihn schon vom Outdoorpädagogikseminar, welches ein halbes Jahr zurückliegt. Alle waren fasziniert vom Namensgedächtnis von Lukas, da er uns alle noch kannte. Positiv wahrzunehmen war von Beginn an auch sofort, dass unser Coach den ganzen Tag mit uns interagierte und sich auch nicht einmal in den Pausen zurückzog; er war Teil unseres Teams und wirkte nicht wie eine externe professionelle Person. Bei der richtigen Begrüßung hatten wir alle auch großen Spaß, da Lukas vergessen hatte, sich vorzustellen, da er annahm, dass alle Beteiligten ihn schon kennen. Für die neuen KollegInnen stellte er sich dann doch noch kurz vor und dann starteten wir mit der Besprechung des heutigen Tagesablaufs, womit sich alle einverstanden erklärten.
Beim Themengebiet „Inklusion“ hatte unser Coach eine Aufgabe für uns vorbereitet. Wir mussten unsere Schuhe mit einer anderen Person tauschen und diese anziehen. Nach einer gefühlten Skepsis im Raum hatten wir alle aber große Freude dabei. Danach besprachen wir unsere Gefühle, die wir in den anderen Schuhen fühlten. Viele fühlten sich beengt, die anderen hatten viel Freiheit. Das Fußbett fühlte sich bei allen ungewohnt an und allgemein fühlten wir uns in anderen Schuhen „nicht willkommen“. Auch bei Menschen mit Beeinträchtigung ist es in unserer Gesellschaft so. Trotzdem wir jedoch in „anderen Schuhen steckten“ und sozusagen etwas beeinträchtigt waren, waren wir trotzdem dasselbe Team, das miteinander kooperiert und aktiv agiert.
Zu dieser Thematik diskutierten wir dann auch noch über die Begriffe „Sympathie“ und „Empathie“, deren Gemeinsamkeiten und Differenzen. Dazu gab es die unterschiedlichsten Begriffsdefinitionen, wir mussten jedoch feststellen, dass sich alle unterschiedlichen Definitionen der normativen Begriffsdefinition ähnlich sind. Bezüglich dazu stellte sich im Team heraus, dass jeder Mensch individuell ist in seiner Sichtweise, wir trotz allem aber alle Sichtweisen akzeptieren (können) und eine Gemeinschaft bilden.
Nach der Pause machten wir Gruppendiskussionen mit vier Themengebieten, unter anderem „Organisatorisches“ oder „Probleme mit den Eltern“. Nach den Diskussionsrunden fassten wir im Plenum die wichtigsten Punkte zusammen und es stellte sich heraus, dass beispielsweise beim Themengebiet „Organisatorisches“ viele offene Fragen auftauchten. Auch zu den anderen Punkten zeigten sich teilweise Probleme auf, zu welchen wir gemeinsam Lösungswege erarbeiteten. Da die Zeit jedoch dann bereits vorangeschritten ist, beschlossen wir, dass wir eine halbe Stunde dranhängen, damit wir noch zusammenfassen können, was wir gemeinsam mit unserer Teamleitung im nächsten Team besprechen wollen.
Bei der Abschlussrunde waren alle Beteiligten positiv gestimmt und wir stimmten alle überein, dass wir von diesem Teamcoaching viel mitnehmen können. Außerdem mussten wir feststellen, dass wir, obwohl wir in diesem Coaching eher allgemeine Dinge besprochen haben und nicht individuell auf jede/n KlientIn eingegangen sind, trotzdem in unserer Arbeit mit der/dem KlientIn viele Dinge umsetzen können. Wir hatten großen Spaß und freuen uns auf das nächste Zusammentreffen. Zusammenfassend kann man sagen: Egal, in welchen Schuhen man steckt, mit Empathie und Sympathie kann man inklusiv an jeder Gemeinschaft teilhaben!
Kerstin Neuwirth ist Freizeitassistentin bei integration wien