Seit gut einem Jahr begleite ich Alexander in seiner Freizeit. Wir sind ein eingespieltes Team, haben gemeinsam viel Spaß und waren sogar schon zusammen in der Kronenzeitung. Jedoch verlief die Freizeitassistenz nicht von Anfang an so gut. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Alex und ich in einer der ersten Assistenzen gemeinsam ins Haus der Meeres gingen. Der Weg zog sich und es war im Eingangsbereich sehr viel los. Wir kannten uns noch nicht so gut und Alex verlor das Vertrauen in die gemeinsame Unternehmung und weigerte sich Karten zu kaufen und in den Zoo zu gehen, was natürlich auch sein gutes Recht war. Frustriert und entnervt traten wir damals wieder den Heimweg an.
Seitdem ist, wie gesagt, viel Wasser den Fluss hinuntergeronnen und nach einem Jahr beschlossen wir, dass wir dem Haus des Meeres noch eine Chance geben. Diesmal sollte der Ausflug ein echtes Highlight unserer gemeinsamen Assistenzen werden. Alex war gut gelaunt, wir haben viel Blödsinn geredet (unter anderem haben wir alle Tiere in essbar/nicht essbar eingeteilt) und im Café eine Stärkung zu uns genommen. Besonders hängengeblieben sind bei uns die Krokodile, das neue Hammerhaifischbecken, sowie die neue Dachterrasse der Hauses, mit einem wunderschönen Blick über die Stadt.
Vor allem im obersten Stock, blickte Alexander gebannt in das Aquarium und wollte sich gar nicht mehr wegbewegen. Als ich ihn fragte, wann er aufstehen möchte, da der Zoo bald schließen würde sagte er entschlossen „Ich kann nicht nach Hause gehen, ich muss Fische schauen!“.
Letztendlich ging es natürlich dann doch nach Hause, wobei Alexander seine gute Laune behielt. Es ist schön zu sehen, wie eine Beziehung in einem Jahr wachsen kann. Alexander und Ich vertrauen und gegenseitig mittlerweile sehr und machen uns eine schöne Zeit. Ich bin gespannt, wohin uns die Freizeitassistenz in den nächsten Jahren noch führen wird.
David Binder, Freizeitassistent der Integration Wien