Im Dezember blickt man ja gerne mal auf das sich zu Ende neigende Jahr zurück. Einer meiner Lieblingsausflüge mit Ralf im Jahr 2018 war gewiss unser Ausflug nach Mistelbach mit einem Besuch im Nitschmuseum.
Ralf ist schon seit einiger Zeit ein großer Hermann-Nitsch-Fan. Ihm gefällt besonders, wie Nitsch während seiner Performances lacht und weil es in Wien gerade keine Ausstellung von seinen Werken gab, beschlossen wir, ins Museum im Weinviertel zu fahren, nicht weit von dort, wo Nitsch auch lebt und arbeitet.
Die einstündige Zugfahrt verkürzten wir uns mit Uno spielen. In Mistelbach angekommen gingen wir geradewegs zum Museum. Es war Hochsommer, ein Moped rauschte in der nachmittäglichen Verlassenheit an uns vorbei und es fühlte sich ein wenig so an, als würden wir eine Wanderung in der Toskana unternehmen.
Im Museum konnten wir vieles ansehen, was von Nitschs Performances zurückgeblieben war: Kostüme, auf denen Blut und Farbe getrocknet waren, Beschwerdebriefe von TierschützerInnen und Videoaufnahmen. Das besondere Lachen von Nitsch war leider nicht zu sehen. Ralf erwarb im Museumsshop aber eine DVD; vielleicht war es darauf ja festgehalten.
Nach unserem Museumsbesuch stärkten wir uns in einer örtlichen Bäckerei für die Heimfahrt und schlenderten, während wir auf den Zug warteten, noch ein wenig durch den Ort, malten und aus, wie es wäre, dort zu wohnen und staunten über ein Michael-Jackson-Denkmal.
Wieder zurück in Wien verabschiedeten wir uns vor Ralfs Haustür wie jedes Mal mit den Worten: “Und was machen wir morgen?”
Ein Beitrag von Theo Maier, Freizeitassistent bei integration wien