An einem verregneten Mittwochnachmittag trafen wir uns vor Davids Schule und machten uns zu zweit mit der U-Bahn auf den Weg Richtung Simmering. Von dort ging es mit der „Bim“ zum zweiten Tor des Wiener Zentralfriedhofs. Mit einer Fläche von fast 2,5 Quadratkilometer und circa 330.000 Grabstellen, gilt der Zentralfriedhof als eine der größten Friedhofsanlagen Europas und aufgrund seiner vielen Ehrengräber, der Jugendstil-Bauwerke und des weitläufigen Areals zu einer der besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Hauptgrund für den bereits seit langem geplantem Ausflug an den Friedhof, waren jedoch zwei spezielle Gräber zweier besonderer Musiker.
Sowohl ´Falco´ als auch ´Udo Jürgens´ sind am Wiener Zentralfriedhof begraben und sind zudem auch zwei verstorbene Musiker die sowohl David als auch ich sehr bewundern. Für David war es nicht der erste Ausflug zum Zentralfriedhof, deshalb übernahm er auch die Friedhofsführung. Nachdem wir kurz die große Kirche innerhalb des Friedhofs begutachteten, ging es zum Grab von Udo Jürgens. Wie es sich für einen anständigen Touristenführer gehört, hatte David auch sehr interessanten Informationen über Udo Jürgens und dessen Begräbnis auf Lager. Danach schlenderten wir zu Falcos Grabstelle – der leichte Nieselregen passte gut zur Stimmung auf einem Friedhof. Auch zu Falco gab es von David mir bis dahin unbekannte Infos.
Im Weiteren entwickelte sich ein schöner, planloser Spaziergang über den Friedhof, mit sehr netten Gesprächen. Nachdem wir uns einige außergewöhnliche Skulpturen und Grabstellen angeschaut hatten, wurde den Grabstellen von Beethoven, Schubert, Strauss und Brahms, den Musikerkollegen von Falco und Udo Jürgens, noch ein Besuch abgestattet.
Nach einem gut zweistündigen Aufenthalt im Zentralfriedhof, ging es mit etwas durchnässten Schuhen wieder auf den Heimweg. Zurück blieb eine äußerst informative und interessante Erfahrung auf dem Wiener Zentralfriedhof, die zumindest mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ein Beitrag von Paul Schätzel, Freizeitassistent bei „integration wien“