Nachdem der Dani und ich schon letztes Jahr an dem wundervollen Workshop des Rhizomatic Zirkus Kollektivs teilgenommen hatten, sollten wir diesen Herbst wieder die Chance dazu bekommen. Der vergangene Workshop stieß bereits auf großen Anklang! Wir tobten uns immer wieder hemmungslos mit einer bunten Vielfalt an Zirkusutensilien aus und bündelten diese Energie schließlich, um in einer halb improvisierten Choreografie bei mehreren Auftritten die ZuseherInnen und auch uns selbst zu bespaßen. Von daher zögerten wir natürlich nicht lange als wir hörten, dass der Workshop ein weiteres Mal stattfinden sollte!
Die ersten beiden Einheiten fanden dieses Mal in einem Jugendzentrum im dritten Bezirk statt, das mit einer geräumigen Turnhalle ausgestattet ist. Perfekt, um unserer spielerischen und akrobatischen Kreativität freien Raum zu lassen! Doch zunächst einmal stellten wir uns einander vor. Bis auf eine Ausnahme bestanden die LeiterInnen, oder besser ImpulsgeberInnen, des diesjährigen Workshops aus uns noch unbekannten Mitgliedern des Rhizomatic Zirkus Kollektivs. Diese entpuppten sich allesamt als sehr herzliche und offene Menschen und so war das Eis im Nu gebrochen. Aber bevor wir über die vielen mitgebrachten Zirkusspielsachen herfielen, musste natürlich der Zirkusgruß einstudiert werden. Ein äußerst amüsanter und nicht zu kurzer Gruß, der sämtliche Gliedmaßen und auch das Sprechorgan beansprucht. Dieser Gruß wird (mutmaßlich) von sämtlichen ZirkusartistInnen weltweit beherrscht und als Erkennungszeichen genutzt!
Nachdem wir uns also als authentische ZirkusfreundInnen zu erkennen gegeben haben, konnte es losgehen: Jonglierbälle, Hula-Hoop-Reifen, Keulen, Seifenblasen, ein Midi-Keyboard mit Lautsprecherbox, eine Art Party-Strahler zur visuellen Untermalung, ein Ventilator sowie diverse bunte Tücher und nicht zuletzt unsere biegsamen Körper standen zu unserer freien Verfügung. Und so schnappten wir uns was auch immer uns gerade zusagte und experimentierten, dass sich die Balken bogen. Der Dani ist zwar nicht der größte Redner, dafür aber sehr musikbegeistert. Voller Elan drückte und hämmerte er auf die verschiedenen Tasten des Midi-Keyboards ein und produzierte einen Sound, der auf der Angewandten glatt als ein Performancestück für experimentelle Musik durchgehen könnte. Andere turnten lieber auf den Matten herum, stellten mit den Hula Hoop Reifen ihre mehr oder weniger vorhandene Akrobatik unter Beweis und amüsierten sich mit dem Ventilator und den farbenfrohen Tüchern. Die anfänglichen Einheiten waren auch in erster Linie dazu gedacht, dass wir uns ausprobieren und ein Gefühl dafür entwickeln können, was wir letztendlich vorführen wollen. Diesbezüglich gibt es auch schon einige äußerst lustige und vielversprechende Konzepte, die ich jedoch an dieser Stelle nicht verraten mag, um nichts vorweg zu nehmen. Man darf gespannt sein!
Ein Beitrag von Gabriel Auer, Freizeitassistent bei integration wien