Da es heute am 25.3 wieder geschneit hat, scheint unsere Geschichte über die Fahrt mit der Manner Weichnachtsbim ziemlich angemessen für März. Außerdem, etwas festliche Stimmung kann gerade, wenn alle zu Hause bleiben müssen, nicht schaden.
Vicky hatte schon lange große Lust, dass wir gemeinsam mit einer Advent-Straßenbahn auf dem Ring fahren. Ein Jahr früher sind wir gemeinsam mit Vickys Freund mit der Ströck Weichnachtsbim gefahren und waren alle begeistert davon. Vicky hat kurz danach erfahren, dass es auch eine Manner Weichnachtsbim gibt und hat sich schon ein Jahr im Voraus darauf gefreut, dass wir mit dieser auch fahren und dann vergleichen können, welche Fahrt uns besser gefallen hat. Wir haben uns dafür entschieden, die Adventfahrt bei unserem letzten Treffen vor den Weichnachtsferien zu machen und damit uns schön verabschieden können, vor der drei Wochen langen Pause.
Mitte Dezember, als die Feststimmung schon in der ganzen Stadt spürbar war, haben wir uns bei Schottentor getroffen und sind dann langsam zum Karlsplatz spaziert, wo die Erststation von der Advent-Bim war. Obwohl wir eine gute viertel Stunde früher gekommen sind, haben schon viele Leute an der Station gewartet. Die Advent-Haltestelle war nicht besonders gut beschildert und viele waren sich nicht sicher, ob sie überhaupt an dem richtigen Ort warten. Aber da Vicky sich mit Weichnachtslinien schon gut ausgekannt hat, hat sie die anderen beruhigt.
Es hat sich schnell herausgestellt, dass es eine gute Idee war, bei der Erststation einzusteigen, da alle Sitzplätze sehr schnell besetzt waren. Wir waren echt froh, dass wir uns zwei ganz gemütliche Plätze neben dem Heizkörper rechtzeitig geschnappt haben. Und die Fahrt konnte endlich beginnen.
Wir beide waren begeistert davon, wie toll die Straßenbahn geschmückt war. Die alte Türe und Sessel aus dunklem Holz waren mit glitzernden Girlanden und Weichnachtskugeln dekoriert. Auch die Zugbegleiter waren ganz altmodisch bekleidet und haben sogar alt aussehende Ticktets verteilt, auf denen die Preise in Schilling gestanden ist. (Die Tickets waren natürlich nur als Souvenier gedacht.) Und da es in den alten Straßenbahnen keine Bildschirme gab, die die Namen der Stationen gezeight haben, müsste der Zugbegleiter, so wie damals, der Name der Station sehr laut sagen, damit alle Fahrgäste ihn hören.
Bald würden auch die Süßigkeiten verteilt! Jeder hat eine weihnachtlich verpackte Mannerschnitte und Kakaopulver bekommen. Und wenn die Bim an der Haltestelle stehen geblieben ist, um neue Fahrgäste einsteigen zu lassen, sind zwei Zugbegleiter schnell ausgestiegen und haben die Süßigkeiten an die Leute auf der Stationen verteilt. Es war spannend ihre frohen Gesichter zu beobachten, als sie diese Überraschung bekommen haben.
Nach eine Stunde war die Runde um dem Ring zu Ende. Wir sind wieder beim Karlsplatz ausgestiegen, als die Zugbegleiter sich lächelnd und winkend von uns verabschiedet haben. Voller Eindrücke, sind wir noch auf einen heißen Kakao gegangen und haben festgestellt, dass die Fahrt mit der Advent-Bim unser Dezember Ritual sein wird.
Jelena Cekerevac, Freizeitassistentin von integration wien