Für den Februar war es ein außergewöhnlich warmer Tag, an dem ich den Dani wie immer frühnachmittags in seiner Tagesstätte abholte. Abends hatten wir eine Probe für unseren Zirkusauftritt mit dem Rhizomatic-Kollektiv. Doch bis dahin war noch einige Zeit totzuschlagen und so schlenderten wir zunächst mal in den nahe gelegenen Auer-Welsbach-Park, um dort das schöne Wetter zu genießen. Weil sie gerade Zeit hatte, gesellte sich auch meine Freundin zu uns und so alberten wir zu dritt ein bisschen herum, gingen spazieren und ließen uns schließlich auf einer Parkbank vor einer weitläufigen Wiese nieder.
Von dort aus hatten wir nämlich einen super Blick auf die zahlreichen Menschen, die mit ihren Hunden Gassi gingen. Dabei interessierten wir uns natürlich in erster Linie für die herumtollenden Hunde. Beispielsweise beobachteten wir einen besonders dreisten kleinen Racker, der einem wildfremden Jungen sein Diabolo stahl. Ein Diabolo ist ein Spielgerät in Form einer Sanduhr, mit dem mittels eines Seils das an zwei Handstöcken befestigt ist, jongliert werden kann. Lachend sahen wir also dem Schauspiel zu, in welchem der Hund mit dem Diabolo im Maul immer wieder ein paar Meter weiterrannte, sobald sich der verzweifelte Besitzer näherte. Relativ ratlos und überfordert wirkte auch der Hundehalter, da sich sein Liebling nicht wirklich um seine Rufe zu scheren schien. Aber irgendwann erbarmte sich das kleine Wollknäuel und gab das Spielgerät zurück.
So saßen wir also da, amüsierten uns über die Sperenzchen der zahlreichen Hunde und klatschten beiläufig mit dem Dani ab (sein Lieblingshobby) als plötzlich unsere liebe IWI-Kollegin Steffi inklusive ihres netten Freundes mit ihrem Hund vorbeikamen. Auch sie wollten das tolle Wetter nutzen, um etwas im Park zu entspannen und mit ihrem Hund Gassi zu gehen. Den wolligen und bärtigen Rudolf hatten sie einige Zeit zuvor aus einem Tierheim adoptiert und er wirkte noch etwas zurückhaltend. Schon nach kurzer Zeit jedoch ließ er sich ausgiebig streicheln und kraulen und es brauchte einiges an gutem Zureden, um ihn zum weitergehen zu bewegen.
Nach dem netten Plausch mit den beiden, war es schön langsam an der Zeit zur Zirkusprobe aufzubrechen. Und so verabschiedeten wir uns von meiner Freundin und machten und auf den Weg in den zehnten Bezirk. Der Dani wirkte zeitweise etwas müde, anscheinend hatte er in letzter Zeit nicht allzu viel geschlafen. Was wohl auch an seinem Umzug vom heimeligen Hotel Mama in eine WG und die damit verbundene Umstellung lag. Aber ich war zuversichtlich, dass ihn die fröhliche Atmosphäre, die vielen Albereien und die lieben Leute in unserem Proberaum wieder in den gewohnten Action-Dani verwandeln würden. Tatsächlich taute er auch wieder etwas auf, wenngleich er auch seine übliche Form an diesem Abend nicht mehr erreichen sollte. Aber wer kann schon immer Vollgas geben? Irgendwann müssen auch die ärgsten Bazis mal einen Gang runterschalten. Die Probe verlief wie immer sehr lustig, aktiv und inspirierend. Ich will nicht zu viel verraten, wer möchte kann sich ja dann die fertigen Shows ansehen! 😉
Wann diese sein werden, ist aufgrund der aktuellen Situation noch unklar, wird aber sicherlich rechtzeitig bekannt gegeben! Es wird jedenfalls lustig, experimentell, akrobatisch, erheiternd vielleicht verwirrend und noch viel mehr.