Der junge Mann und das Schilf

Auf unbefestigtem Wege steht ein junger Mann, sein Name könnte Moritz sein. Der Weg gleicht dem vergangenen Jahr – steinig, roh, nicht immer findet man festen Tritt.
Der junge Mann trägt dunkle Jacke und Stiefel, auf seiner Hose spiegelt sich der Himmel.

Hinter unserem jungen Mann eröffnet sich das Meer, doch da unser Mann ein junger, kein alter ist, ist es ein Meer aus Schilf, nicht aus Wasser. Aus dem Schilf ragen die Bauten unserer Kultur hervor, erwachsen sie daraus? Oder gehen sie darin unter? Doch was schert das unseren jungen Mann, solchen Fragen hat er längst seinen Rücken zugekehrt.

Er scheint sich entschlossen zu haben, seinen Blick, selbst strahlend, zur Sonne zu richten, auch wenn es blendet und die Schatten dorthin fallen zu lassen, wo er sie nicht sehen kann.

Wohin wird der junge Mann wohl weitergehen? Im Grunde weiß das nur er selbst, auch wenn manch einer die Vermutung äußert, dass er zu seinem Freizeitassistenten gehen wird und ihn fragen wird: “Freizeitassistent, was schreibst denn du für seltsame Blogbeiträge? Kannst du nicht einfach schreiben ‘Und dann… und dann… ‘und dann…‘?“
Und der Freizeitassistenz wird antworten: “Beim nächsten Mal wieder!“.

Ein Beitrag von Julian Reitetschläger, Freizeitassistent bei integration wien

„Die Erde ist ein Kunstwerk an sich!“

An einem kalten Februartag machten Joachim und ich uns auf ins Naturhistorische Museum, vor dessen Toren uns der Babyelefant begrüßte.

In diesem riesigen Gebäude erwarteten uns viele sehenswerte Dinge, von Steinen und Wissen über die Entstehung der Erde, altertümlichen Funden früherer Kulturen bis zu Mammuts, anderen Tieren und fake-Dinosauriern.

Wir bewunderten die tausenden verschiedenen Gesteinsarten, die auf unserem Planeten vorkommen. Joachim entdeckte hier staunend seine Leidenschaft für Geologie und stellte fest: „Die Erde ist ein Kunstwerk an sich!“. Ja, da hat er Recht!

Es gibt Steine, die in allen Farben schimmern. Und noch erstaunlicher: Es gibt Steine, die man biegen kann! Wir konnten die Steinplatten tatsächlich mit unseren eigenen Händen verbiegen. Das war das absolute Highlight unseres Besuchs im Naturhistorischen Museum.

Mit neuem Wissen verließen wir das Museum. Joachim will wieder hierherkommen und mehr über die Erde, unseren tollen Planeten, lernen.

Ein Bericht von Valerie Tinhof, Freizeitassistentin bei integration wien

„Technik im Lockdown-Light“

Es ist das erste Treffen nach dem gefühlt hundertsten „harten Corona-Lockdown“, wie üblich treffen sich Lorenz und ich vor dem Billa am Praterstern. Nach etlichen Wochen, in denen uns Corona bedingt „nur“ die gemeinsamen wöchentlichen Fahrradtouren auf der Donauinsel blieben, können wir endlich wieder zusammen in ein Museum.

Für heute steht das Technische Museum auf dem Tagesprogramm. Das seit 1918 bestehende Museum, indem vordergründig Exponate und Modelle aus der Geschichte der Technik gezeigt werden, ist Lorenz sein Favorit unter den Wiener Museen. Da wir nicht zum ersten Mal dort sind läuft die Anreise mit U-Bahn und Straßenbahn auch sehr routiniert und ohne weitere Zwischenfälle ab.

Vor Ort ist auf den ersten Blick alles beim Alten, nur das dauerhafte Tragen der Corona-Masken ist anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber Gesundheit geht schließlich vor.

Wie auch bei den letzten Malen gilt die Hauptaufmerksamkeit der altehrwürdigen ´Dampflokomotive 12.10´, die in ihrer ganzen Pracht im Erdgeschoss des Museums aufgebaut ist.

Kurz zu den beeindruckenden hard facts: die ´12.10´ wurde im Jahr 1936 in der Lokomotivfabrik Floridsdorf gebaut, ist insgesamt fast 23 Meter lang und 138 Tonnen schwer und mit ihren 2700 PS brachte sie es auf eine Maximalgeschwindigkeit von 154 km/h – Rekord in der damaligen Zeit.

Nach einer ausführlichen Studie der Dampflok und der in deren Kontext installierten spielerischen Elemente, widmen wir uns den weiteren technischen Themenbereichen: von der Erfindung der Elektrizität bis zur künstlichen Intelligenz, wir geben uns heute das volle Programm. Der harte Lockdown hat augenscheinlich zu einem größeren Bedarf an „Museums-Zeit“ geführt, sodass wir erstmals bis zum „Rausschmiss“ durch die Lautsprecheransage um 18:00 bleiben.

Erschöpft, aber glücklich machen wir uns wieder auf den Heimweg. Zurück bleibt neben dem neu erworbenen und aufgefrischten technischen Wissen, die Erkenntnis, dass nach der langen Abstinenz die Freiheiten aus dem Lockdown-Light eine neue und noch höhere Wertschätzung bekommen. Wie schön muss das Leben erst sein, ganz ohne irgdend welche Corona-Einschränkungen.

Ein Bericht von Paul Schätzel, Freizeitassistent bei integration wien