Minigolf im Prater

Es ist das erste Wiedersehen nach der Corona-Pause, wie immer treffen sich Lorenz und ich uns vor dem Billa am Praterstern. Diesmal ist unser Ziel nicht weit entfernt: es geht zum Minigolf spielen im Prater. Der Weg dorthin reicht jedoch um die neuesten Informationen auszutauschen, die sich seit dem letzten Skype-Treffen angestaut hatten.

Der Minigolfplatz befindet sich direkt am Anfang des ‚Wirschtlprater‘, der seinen Namen übrigens einer Figur des Volktheaters verdankt, dem von Josef Anton Stranitzky kreierten ‚Hanswurst‘. Auf dem Weg zum Minigolfplatz kommen wir an der ‚Super-Achter-Bahn‘ vorbei, die durch ihre respekteinflößende Größe in Kombination mit den schreienden und herumwirbelnden Fahrgästen Eindruck bei uns hinterlässt und von Lorenz nach kurzem Nachfragen als „zu wild“ deklariert wird.

Vor dem Minigolfplatz warten bereits Sascha und Michael (ebenfalls von der Freizeitassistenz) auf uns, mit denen wir uns für ein ‚Minigolf-Date‘ verabredet haben. Nachdem wir uns Schläger und Bälle geholt haben geht die Partie los, man merkt schnell, dass alle Beteiligten nicht zum ersten Mal den Schläger schwingen. Im Schatten der Achterbahn entwickelt sich ein spannendes und ausgeglichenes Spiel, in dem fast an jeder Bahn ein neuer Sieger hervor geht. Nach insgesamt 18 Bahnen, viel Spaß und vereinzelten Überraschungsschlägen, bei denen selbst Tiger Woods gestaunt hätte, gehen wir alle als gefühlte Sieger vom Platz.

Euphorisiert vom Spiel überkommt Lorenz beim Verlassen der Minigolfanlage der Mut und der Drang nach Adrenalin: die ´Super-Achter-Bahn´ soll nun doch noch erklommen werden. Pünktlich zum Start der Achterbahn fängt es dann zu nieseln und winden an, was die Fahrt noch gefährlicher erscheinen lässt. Aber trotz aller Widrigkeiten meistern Lorenz und ich den wilden Ritt sehr gekonnt. Erschöpft aber glücklich machen wir uns auf den Weg zurück zum Praterstern und gönnen uns abschließend zur Belohnung für die Aufregung noch ein Menü im lokalen Fast-Food-Restaurant.

Ein Bericht von Paul Schätzel, Freizeitassistent bei integration wien

Die ersten Tage mit der Freizeitassistenz

Arian ist neu bei der Freizeitassistenz; eigentlich hätte das Erstgespräch schon im Februar stattfinden sollen, doch Corona-bedingt musste dieses Treffen in den Mai verschoben werden. Das Erstgespräch dient dazu sich gegenseitig vorzustellen, ein wenig kennen zu lernen, und über die Interessen der jungen Leute zu sprechen. Am Erstgespräch nimmt auch die Projektleitung teil und erklärt das Konzept und die “Spielregeln” der Freizeitassistenz. Abschließend wird ein Foto gemacht und später zu den vielen anderen Fotos der Assistenz-Paare gehangen.

Arian fährt gern in die Waschstraße, folglich ging unser erster Ausflug genau dorthin. Arian kennt eine gute Waschstraße auf der Triesterstraße, und wir benutzen die U-Bahn, Tram und unsere Füße um dorthin zu gelangen. Nach etwa fünf Minuten kommt das erste Auto und wird von dem Autowäscher grob mit einem Hochdruckreiniger gesäubert, wir beobachten gespannt wie es weiter geht.

Als Nächstes winkt der Angestellte dem Autofahrer zu, auf das Band zu fahren und den Leergang einzulegen. Dann fangen die großen Rollen auch schon an zu drehen und das Auto verschwindet langsam in einem Nebel aus Schaum und Wasser. Arian freut sich sehr und wir beobachten dieses Schauspiel viele Male. Einmal nimmt ein Autofahrer ihn mit durch die Waschstraße und ein anderes Mal darf er mithelfen den Hochdruckreiniger zu benutzen. Wir freuen uns sehr darüber und holen uns anschließend ein süßes kaltes Getränk in dem Schnellimbiss neben an.

Auf dem Weg zurück schauen wir noch bei Arians persischem Lieblingsladen Niki Markt vorbei und kaufen ein paar kleine Leckereien. Ein schöner Ausflug!

Ein Bericht von Valentin Guenther, Freizeitassistent bei integration wien

Das Wiedererwachen der Freizeitassistenz

Anfang Mai konnte die Freizeitassistenz wieder mit den Begleitungen beginnen! Nach den kräftezehrenden Tagen des Lockdowns war die Vorfreude unter KlientInnen und AssistentInnen groß, sich endlich wieder im “echten Leben“ zu treffen. Zuvor fanden die Treffen allesamt online über digitale Plattformen wie Skype statt. Die Begleitungen finden unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen statt, was anfangs sicher etwas gewöhnungsbedürftig für alle Beteiligten war, mittlerweile jedoch kein Problem mehr darstellt.

Mit dem Wiedererwachen der Freizeitassistenz blühte auch die Natur wieder voll auf. Deshalb war es für meinen Klienten Moritz und mich nur konsequent zu beschließen, dass wir unsere Treffen, wann immer möglich, draußen an der frischen Luft stattfinden lassen.

So trafen wir uns zuerst zum Radfahren – vom Schottenring fuhren wir auf die Donauinsel, suchten uns dort ein gemütliches Plätzchen am Wasser wo wir verweilten, bis uns die Lust auf ein Eis wieder auf die Räder und zum nächsten Imbiss schwang. Vom süßen Eis gestärkt ging es danach wieder nach Hause.

JillWellington@pixabay

Am langen Pfingstwochenende trafen wir uns beim Prater. Eigentlich wollten wir zwischen den Attraktionen etwas spazieren gehen und die ein oder andere Achterbahnfahrt entlang des Weges mitnehmen. Allerdings hatten an diesem Feiertag einigeMenschen dieselbe Idee und das Gewusel am Wurstelprater war uns dann doch etwas zu viel. Deshalb wichen wir auf die Kaiserwiese und die Prater Hauptallee aus und drehten eine Runde mit der Liliputbahn – was, zugegeben, keine Achterbahnfahrt ist, aber so langsam auch wieder nicht.

Glücklicherweise hat Wien genügend weitere spannende öffentliche Plätze anzubieten. Deshalb werden Moritz und ich künftig wohl noch weitere Parks und Grünflächen in und um Wien entdecken.

Wenn im Sommer größere Reisen und der jährliche gemeinsame Urlaub der Freizeitassistenz Corona-bedingt kaum möglich sein werden, muss man sich die Worte des großen Ernst Palicek wieder ins Gedächtnis rufen:
“Ob in Mallorca, Jesolo oder Berlin – Nix is so sche wie da Summer in Wien“.

Ein Bericht von Julian Reitetschläger, Freizeitassistenz bei integration wien