Handschlag auf der Arbeit, ein Mann steht, der andere sitzt im Rollstuhl, Kollegen applaudieren

Woran denken Sie eigentlich, wenn Sie an „Arbeit“ denken?

Vielleicht kommt Ihnen ja das Wort Selbstbestimmung in den Sinn – vielleicht aber sogar Zwang?


Was kann „Arbeit“ alles bedeuten? Stellen Sie sich vor, Sie seien ein selbstständiger Insektenzüchter – oder hätten vier Jobs gleichzeitig! Schon ein bisschen ungewöhnlich, oder?


Und was macht Ihre „Arbeit“ mit Ihnen? Sind sie wunschlos glücklich – oder sind Sie ein bisschen dem allgemeinen Kapitalismus verfallen?

Überlegen Sie mit uns: was bedeutet „Arbeit“ für Sie?
Wie sieht eigentlich Arbeit für andere Menschen aus?
Zum Beispiel für Menschen mit Behinderung?

Wir vom Elternnetzwerk beschäftigen uns permanent mit diesen Fragen, deshalb wollten wir zwei berufstätige Personen mit Behinderung zu Wort kommen lassen.
Das waren die spannenden Antworten…

… von Fanny

 

Was bedeutet für dich Arbeit? Wie wichtig ist dir Arbeit?

Sehr viel, weil es nicht selbstverständlich ist, dass Menschen mit irgendwas arbeiten.

Als was arbeitest du?

Sekretariats- Schulbibliothekars- und Nachmittagsbetreuungsassistentin – wieder aktive Kindergartenassistentin

Wie hat sich dein Leben durch deine Arbeit verändert?
Welche Vorteile bringt dir Arbeit?

  • noch selbstständiger geworden als vorher
  • sich was vom verdienten Geld kaufen zu können

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Keine – bin wunschlos glücklich

Was war dein erster Berufswunsch?

Kindergartenassistentin – was ich auch wieder bin 😊

Vielen Dank, liebe Fanny!

 

…und von Felix

 

Was bedeutet für dich Arbeit? Wie wichtig ist dir Arbeit?

Für mich ist Arbeit ein essentieller Teilbegriff der eigenen Selbstbestimmung. Durch das Ausführen einer Arbeit kommt man zu Geld und dadurch wiederum zu Ansehen und Unabhängigkeit. Ja, dies mag auf den ersten Blick eine radikal kapitalistische Ansichtsweise sein – welche ich selber absolut nicht schön finde – doch meiner Meinung nach werden Menschen mit Behinderung nur dann richtig ernst genommen und gleichwertig behandelt, wenn sie eine Leistung erbringen. So wie Stephen Hawking! Gerade deshalb bedeutet Arbeit für mich nicht nur Selbstbestimmung, sondern irgendwie auch Zwang. Es gibt genügend Tage, an denen meine Vollzeitbeschäftigung brutal gesagt einfach nur aus Überleben besteht. SMA sei Dank. Trotzdem muss ich an diesen gesundheitlich furchtbaren Tagen genauso leisten, wie an jedem anderen Tag und das ist psychisch sehr zermürbend.

Als was arbeitest du?

Früher war ich selbstständiger Insektenzüchter, was im Nachhinein gesehen der beste Job meines Lebens war. Danach habe ich die Ausbildungen zum diplomierten Event und Social Media Manager gemacht, was eine tolle Erfahrung war. In den letzten Jahren habe ich als Social Media Manager für diverse soziale Vereine gearbeitet, welche sich mit der Integration und Inklusion beschäftigen. Damit habe ich allerdings aufgehört, da ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass viele dieser Vereine völlig veraltete Ansichten über die Inklusion und Integration vertreten, und dadurch leider eine wahrhaftige Scheininklusion vorangetrieben wird.

Heutzutage studiere ich Afrikanische Wissenschaften – Just for fun – und bald auch Soziale Arbeit um zukünftig selbst die Inklusion auf den richtigen Pfad bringen zu können.

Wie hat sich dein Leben durch deine Arbeit verändert?
Welche Vorteile bringt dir Arbeit?

Die Arbeit hat mein Leben auf jeden Fall um einiges interessanter gemacht. Neue Orte und neue Menschen kennenzulernen ist immer eine gute Sache. Auch wenn man durch die Arbeit unter einem gewissen Leistungsdruck steht überwiegen meiner Meinung nach die Vorteile, wie zum Beispiel eine stabile Einkommensquelle. Was für mich aber weitaus wichtiger ist, als der finanzielle Aspekt ist, dass ich mit meiner Arbeit etwas Wichtiges bewirke. Nur für sich selbst arbeiten ist nichts für mich. Ich will mit meiner Arbeit Menschen helfen und die Gesellschaft schlichtweg ein Stückchen besser machen.

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Kennt ihr den Song „Haus am See“ von Peter Fox? Die Kurzform worum es darin geht ist: ein geiles Haus haben, eine große Familie haben und viele Freunde um sich scharren und damit dann gemütlich alt werden.

Das könnte man als mein Endziel für die Zukunft bezeichnen 😉

Was war dein erster Berufswunsch?

Tierpfleger war immer mein größter Wunsch, aber den habe ich mir schon in meiner kleinen Privatmenagerie erfüllt 😊

Vielen Dank, lieber Felix!

integration wien

Tannhäuserplatz 2/1
1150 Wien
Telefon 01 / 789 26 42
Telefax 01 / 789 26 42 18
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.integrationwien.at/elternnetzwerk

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.