Unser Neuzugang Thomas Hammerl stellt sich vor.

Draußen auf der Straße herrscht reges Treiben. Inmitten der mal mehr, mal weniger fließenden Menschenmenge sitzt am Rande ein alter Mann. Er trägt ein gelbes Band am Arm mit drei schwarzen Punkten darauf. Vor ihm steht ein Hut, und vor diesem Hut ein Schild aus Karton, auf dem steht: „Habe Hunger! Bitte um Spende!“, jedoch bleibt der Hut leer. Der alte Mann versteht nicht, warum die Leute ihm nichts geben wollen. Warum nicht ihm? Als der Frust letztendlich groß genug wird, streckt er seine Hand aus und hält eine junge Frau auf, mit den Worten: „Warum wirfst du mir nichts in den Hut?“ „Ich bin Dichterin, ich habe selbst nichts“, erwidert sie, hält einen Moment inne und fährt fort: „Aber ich kann dir vielleicht etwas geben, das mehr wert ist als alles, was ich bei mir habe!“. Sie zieht einen Stift aus ihrer Manteltasche, hebt den Karton vom Boden auf, dreht ihn um und schreibt darauf. Als sie damit fertig ist, stellt sie den Karton wieder vor den Hut und sich selbst neben den Blinden, um abzuwarten, was geschieht. Plötzlich beginnen die vorbeiströmenden Menschen, Geld in den Hut zu werfen. „Was hast du auf mein Schild geschrieben?“, fragt der alte Mann erstaunt. „Der Frühling wird kommen, aber ich werde ihn nicht sehen!“ 

Die Dichterin nutzt ihre Fähigkeiten, um den Menschen eine emotionale Perspektive zu vermitteln und ihre Empathie zu wecken. Man erblindet mit ihrem Satz. Dadurch wird Kommunikation bedeutungsvoll.

Mein Name ist Thomas Hammerl, ich bin 29 Jahre alt und gelernter Grafik- und Kommunikationsdesigner. Ich habe bereits Erfahrung in der österreichischen Filmindustrie im Bereich Tontechnik und Regie sammeln dürfen und war unter anderem an Produktionen des ORF sowie Kinodokumentationen beteiligt. Nachdem ich Filmschnitt, Videografie und Fotografie an der HTL1 in Linz gelernt habe, baue ich nun die Role Model Videoplattform für die Integration Wien auf und trage dazu bei, einen Diskurs über Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Integration in den Arbeitsmarkt anzustoßen. Dabei ist es mir wichtig, Emotionen bei den Zuschauenden auszulösen, Schwierigkeiten zu thematisieren und das familiäre und unterstützende Gefühl der Integration Wien spürbar zu machen.

integration wien

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