Buchtipp: Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden. Ein Buch von Raúl Aguayo-Krauthausen, erschienen 2023 im Rowohlt Taschenbuch Verlag.
Inklusion ist ein komplexer gesellschaftlicher Prozess, bei dem es oft nicht so einfach ist Worte zu finden, um den Status Quo der Entwicklung zu beschreiben. Die Vielschichtigkeit der Angelegenheit zwischen Betroffenen, Gesellschaft und Politik spielt sich ab zwischen Strukturen, Macht, aber auch persönlichen Gefühlen und (Un-)Möglichkeiten. Weil den Autor also die entsprechend schwer zu beantwortende Frage: „Wie weit sind wir mit der Inklusion (in Deutschland)?“ gleichermaßen genervt wie angetrieben hat, existiert nun dieses interessante Buch als grundlegender Versuch sich mit Fragen zum Thema Inklusion auseinander zu setzen und zu erklären, warum dieser Prozess so langsam voran geht. Es beinhaltet eine umfassende Abhandlung über strukturelle Benachteiligung, Formen der Diskriminierung, Ungelöste Fragen der Inklusion und stellt Handlungsempfehlungen und Faktoren echter Veränderung vor. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Interviews, die es den Leser:innen ermöglichen, verschiedene Perspektivwechsel vorzunehmen.
Raúl Aguayo-Krauthausen ist Autor und Aktivist. Er arbeitet seit Jahren im Mediensektor und hat in 2004 mit seinem Cousin die Aktionsgruppe Sozialheld:innen gegründet. Er wird auch als die „lauteste Stimme“ in Deutschland bezeichnet, wenn es um die Durchsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung geht. Ein intelligentes und ehrliches Buch, welches das Thema Inklusion von vielen Seiten beleuchtet.