In diesem Beitrag wollen wir hinter die Kulissen der Freizeitassistenz schauen und euch einen Einblick in die Büroarbeit geben. Wer sind wir denn eigentlich und was machen wir?
Hinter den Kulissen der Freizeitassistenz
Das Projekt der Freizeitassistenz umfasst 31 Assistent:innen und ein zweiköpfiges Büro-Team.
Wir zwei kreativen Köpfe sind seit Juli in dieser Zusammenstellung und nutzen die Gelegenheit uns kurz vorzustellen:
Saskia – Projektleitung
Saskia ist seit 2022 beim Verein integrationwien tätig und war die ersten 1,5 Jahre im Projekt Elternnetzwerk. Seit 2024 ist sie in der Freizeitassistenz tätig und seit Juni Projektleitung. Was ihr besonders an der Arbeit gefällt:
„Ich mag besonders die Vielfalt der Aufgaben. Kreativität, Organisation und Kommunikation sind mir besonders wichtig.
All das kann ich in dieser Arbeit zusammenführen und mich dabei auch noch für die Sichtbarkeit und Entwicklung wundervoller Menschen einsetzen.“
Matea – Projektmitarbeit
Matea ergänzt das Büro-Team seit Juli 2024. Wobei sie und Saskia bereits vor Jahren zusammengearbeitet haben und sich dadurch schon gut kennen.
Was Matea besonders an der Arbeit gefällt:
„An meiner Arbeit schätze ich vor allem, dass ich damit einen Beitrag zu einer inklusiveren Gemeinschaft leisten kann, auch wenn es nur im Hintergrund ist.
Mir gefällt die Abwechslung zwischen den Aufgaben und der Austausch mit Menschen.
Ich mag es auch sehr, dass ich immer wieder an neuen Ideen feilen kann.“
Doch was machen wir in unserer Arbeitszeit?
Wir sind Ansprechpersonen für alle Freizeitassistent:innen, die eine wundervolle direkte Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen leisten. Organisieren für diese auch Fortbildungen und treffen uns regelmäßig als Team, um uns auszutauschen und wichtiges mitzuteilen. Auch sind wir Ansprechperson für die Eltern und jungen Menschen selbst. Sind es Wünsche, Anregungen oder auch Beanstandungen – gerne nehmen wir diese entgegen und versuchen unser Bestes, im Hintergrund zu unterstützen und das Rad am Laufen zu halten.
Neben diesem großen Arbeitsfeld versuchen wir auch in der Öffentlichkeit auf die Bedürfnisse, aber auch bestehenden Optionen der Freizeitgestaltung für Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen. Wir schreiben mit beim iwi-Newsletter, posten wöchentlich auf Facebook und schreiben monatlich einen eigenen Freizeit-Newsletter zur Inspiration zu Freizeitmöglichkeiten. Ein großer Teil unserer Arbeit ist auch die Planung und Organisation von Veranstaltungen für die Teilnehmer:innen unseres Projektes. Wir organisieren gemeinsam mit den Assistent:innen Stammtische, Aktiv-Stammtische, Tagesausflüge, Workshops und auch ein Sommerprogramm, damit in den oft freien Sommermonaten eine Abwechslung geboten werden kann.
Bei einem Stammtisch überlegt sich eine Assistenz allein oder als Assistenzpaar ein Lokal. Dieses sollte so barrierefrei wie nur möglich sein. Dort können dann alle aktiven Projektteilnehmer:innen teilnehmen. Sogar ehemalige Teilnehmer:innen sind dort herzlich willkommen! Besonders schön dabei ist es, neue Menschen kennenzulernen und auch nach Beendigung der Begleitzeit einen Anschluss an das Projekt zu haben.
Einer dieser Stammtische hat im Juni im Cafe „C.I Club International“ stattgefunden. Organisiert wurde er von der Freizeitassistentin Paulina.
Hier berichtet sie darüber:
Ein Sonniger EM Tag im Cafe International
Am 21.6.24 hatten Romina und ich (Paulina) einen wunderbaren Stammtisch im Cafe International am Yppenplatz.
Die Sonne schien und es war warm.
Viele von uns hatten sich versammelt, um das EM-Spiel Österreich gegen Polen anzusehen.
Besonders Romina war sehr aufgeregt, denn sie ist ein großer Fußballfan.
Wir saßen draußen im Cafe und genossen die Sonne.
Vor uns stand ein großer Bildschirm, auf dem das Spiel gezeigt wurde.
Alle waren gut gelaunt und freuten sich auf das Spiel.
Die Stimmung war ausgelassen, überall wurde gelacht und geredet.
Während des Spiels tranken wir kühle Limonade.
Es war perfekt, um uns bei der Hitze abzukühlen.
Das Spiel war sehr spannend.
Beide Mannschaften gaben ihr Bestes und es war ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen.
Als Österreich schließlich 3:1 gewann, war die Freude groß.
Alle sprangen auf und jubelten.
Es war ein tolles Gefühl, zusammen zu feiern.
Romina war überglücklich.
Es war ein schöner Tag voller Spaß, Sonnenschein und guter Laune.
Dieses EM Spiel wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.
Was Paulina an ihrer Arbeit als Freizeitassistentin besonders gefällt:
„Bevor ich bei iwi angefangen habe, dachte ich bei Barrieren immer nur an fehlende Rollstuhlrampen. Durch iwi und meine Klient:innen habe ich gelernt, wie viele unsichtbare Hürden es gibt, die Menschen ohne Beeinträchtigung nicht sehen, und dass unsere Gesellschaft noch viel tun muss, um inklusiv zu werden. Als ich frisch nach Wien gezogen bin, fand ich es toll, dass mir meine Klient:innen ihre Lieblingsplätze und Orte gezeigt haben. So durfte ich die Stadt auf eine besondere und einzigartige Weise kennenlernen. Ich finde es auch toll, wie sehr sich iwi um seine Mitarbeitenden kümmert. Ich habe immer das Gefühl, bei Fragen oder Problemen eine Ansprechperson zu haben und ein tolles Team hinter mir.“
Die Freizeitassistenz ist durch die Angebote und die Assistenzleistungen sehr beliebt. Es gibt in Wien kein vergleichbares Projekt, weshalb wir inzwischen eine lange Warteliste haben. Einmal auf der Warteliste, dauert es inzwischen schon meist mehr als 3 Jahre, bis der langersehnte Platz frei ist. Da unsere Rahmenbedingungen unter anderem sind, dass die zu begleitende Person zwischen 15 und 30 Jahren ist, können wir bei einer Anmeldung nach dem 27. Geburtstag keine Begleitung mehr garantieren.
Daher unser Tipp: melden Sie sich so früh wie möglich bei uns an! Am allerbesten bevor das Kind bereits 15 Jahre alt ist, so dass es frühzeitig in den Genuss der Assistenz kommt und sich noch ein zweiter Turnus ausgeht! Denn die Begleitung erfolgt für 3 Jahre, danach kann man sich erneut auf die Warteliste setzen lassen.
In der Freizeitassistenz wird die Selbständigkeit und Mobilität der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gefördert. Sie erhalten Unterstützung im Erkennen und Entwickeln von Interessen und Freizeitmöglichkeiten und können dadurch ihren Selbstwert aktiv steigern. Auch die Ablösung vom Elternhaus und die Übernahme von Eigeninitiative sind weitere Ziele der Begleitung. Ganz nach dem Motto
„Raus aus den 4 Wänden und rein ins Leben“
bieten wir Freizeitassistenz für interessierte und motivierte junge Leute an, die sich selbst weiter entwickeln möchten.