Dieses Jahr wird Geschichte geschrieben! Das Projekt Freizeitassistenz gibt es nun seit 20 Jahren und ist nach wie vor ein Alleingänger in Wien. Es ist an der Zeit einen Rückblick zu starten.

 

 

 

WOW - 20 Jahre Freizeitassistenz

 

Vor 20 Jahren wurde die Freizeitassistenz gegründet. Doch wie ist es dazu gekommen?

1999 wurde dem Verein Integration Wien von Student:innen der Wirtschaftsuniversität das Projekt „pädagogische Assistenz“ zugetragen. Studierende haben für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen die Finanzierung für Nachhilfe auf die Beine und diese integration wien zur Verfügung gestellt. Damit konnten Schüler:innen mit Behinderungen dabei unterstützt werden, ihre schulischen Kenntnisse und ihr Wissen aufzubauen und zu optimieren. Die Erfahrung damit zeigte, dass Lern-Erfolge nachhaltig gefördert werden konnten, wenn die jungen Menschen mit Behinderungen in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Diese persönlichen Fortschritte sind Voraussetzung für alle weiteren. Bereits damals waren die Assistent:innen also Studierende, welche sich sozial engagieren wollten.

 

Im Zuge der Begleitungen der pädagogischen Assistenz zeigte sich, dass es für viele junge Menschen mit Behinderungen ebenso hilfreich und notwendig war bzw. ist, eine Assistenz für die Freizeitgestaltung zu erhalten. Die Freizeitassistenz bietet für viele die einzige Möglichkeit, Unternehmungen selbstständig zu tätigen. Jugendliche mit Behinderungen wollen wie gleichaltrige Jugendliche ohne Behinderungen nicht nur Aktivitäten mit ihren Eltern und Angehörigen unternehmen, sondern autonom und eigenständig agieren. Aus diesem Bedarf heraus wurde 2004 schließlich das Projekt der Freizeitassistenz gegründet, welches das bestehende Angebot von integration wien langfristig erweiterte.

 

Durch das Angebot der Freizeitassistenz erhalten Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren seither die Möglichkeit, ihre Freizeit so zu gestalten, wie sie es selbst möchten. Bei Bedarf erhalten sie auch Unterstützung beim Erkennen, Entwickeln und in weiterer Folge beim Umsetzen ihrer persönlichen Vorstellungen und Wünsche. Die Assistent:innen begleiten und unterstützen Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen flexibel und regelmäßig auf ihrem Weg, selbstbestimmt Aktivitäten zu unternehmen und an der Gesellschaft teilzuhaben, ganz nach dem Motto

 

„Raus aus den vier Wänden und rein ins Leben!“

 

All das sind die Grundprinzipien der Freizeitassistenz. Erweiterung fand das Projekt über die Jahre hinweg mit einem eigenen Blog (seit März 2013) und der Gründung der inklusiven Band „Monkeys of Earth“ 2016. Unter der Leitung von anfangs zwei und derzeit einem Freizeitassistenten musizieren junge Erwachsene wöchentlich in einem Proberaum und geben auch immer wieder gut besuchte Konzerte in Wien und Umgebung. Seit vielen Jahren gibt es auch eine Kooperation mit „Hunger auf Kunst und Kultur“ und das Projekt durfte schon mehrfach Teil des Kultur-Transfairs sein. Kultur-Transfair ermöglicht individuelle, maßgeschneiderte Kulturangebote für sozial benachteiligte Menschen generell. Eine wundervolle Zusammenarbeit!

 

Besonders zu erwähnen sind die Erweiterungen hinter den Kulissen. Durch unseren Fördergeber „Fonds Soziales Wien“ hatten wir über die Jahre hinweg jedoch immer wieder die Möglichkeit, weitere Jugendliche und junge Erwachsene sowie Assistent:innen in das Angebot aufzunehmen. Waren im Jahr 2004 insgesamt 13 Personen als Freizeitassistent:innen tätig, so sind es 20 Jahre später bereits 31 Assistent:innen, die 60 Jugendliche und junge Erwachsene aktiv in ihrer Freizeit begleiten. Das Projekt wächst und wächst… Der Bedarf an individueller Freizeitassistenz ist allerdings nach wie vor groß und wir führen eine lange Warteliste. Bisher hat sich noch niemand daran gewagt, ein gleichwertiges Konzept auf die Beine zu stellen. Weshalb in der österreichischen Hauptstadt unser Angebot nach wie vor einzigartig ist! Nur durch den FSW ist es überhaupt möglich, dieses tolle Projekt am Laufen zu halten. Dafür danken wir!

   

Freizeitassistenz: ein lebendiges, humorvolles und sinnvolles Projekt mit viel Mehrwert feiert Geburtstag! Wir bedanken uns in diesem Zuge bei unserem Fördergeber, allen Assistent:innen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie Eltern und Bezugspersonen, die eine Teilnahme mit dem Ziel der selbständigen Freizeitgestaltung zu ermöglichen.

 

Auf weitere wundervolle Jahre!

 

 

 

PS: Das Rad der Freizeitassistenz steht nicht still! Wir geben hiermit bekannt, dass mit Mitte Juni die Projektleiterin Sabine Wolf in Bildungskarenz geht. Die Leitungsfunktion nimmt daher Saskia Kutzer ein. Welche Projektmitarbeiterin die Freizeitassistenz vervollständigt, wird im nächsten Newsletter bekannt gegeben.

 

 

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