Weshalb inklusive Freizeit und Kulturangebote so wichtig sind und welche Angebote Familien mit Kindern mit Behinderungen in Wien in der Weihnachtszeit offenstehen, zeigt die Beratungsstelle für (Vor-) Schulische Integration auf.
Freizeit mit Freude zu gestalten, erweitert die eigenen Fähigkeiten!
Bildung hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Eltern von Kindern mit und ohne Behinderungen machen sich häufig frühzeitig Gedanken, welchen Bildungsweg der Nachwuchs einschlagen wird und wie sie diesen Weg am besten (vor-) bereiten, begleiten und vorhandenes Talent fördern könnten.
Ein essentieller Teil des allgemeinen Bildungsangebots wird von Kindergarten und Schule bereitgestellt. Aber auch in der Freizeit erwerben Kinder mit und ohne Behinderungen neue Fähigkeiten und Fertigkeiten, weshalb der Zugang zu Freizeit- und Kulturangeboten ALLEN Kindern offenstehen und barrierefrei möglich sein sollte!
Freizeit selbstbestimmt gestalten zu können ist wichtig!
Kinder haben individuelle Interessen, Talente und Bedürfnisse. Die Möglichkeit sich selbst mit kindlicher Neugier zu erproben und Neues zu erforschen, bzw. zu erfahren, hat Einfluss auf das emotionale und körperliche Wohlbefinden, das Lernen, sowie auf die Persönlichkeitsentwicklung jeden Kindes. Folglich gehen wir davon aus, dass es keinen Unterschied zwischen den Freizeitbedürfnissen von Kindern mit – und Kindern ohne Behinderungen – gibt. Eine autonome, selbstbestimmte und bedürfnisorientierte Freizeitgestaltung sollte und muss daher auch für Kinder mit Behinderungen lebbar sein.
Die Praxis zeigt jedoch, dass immer noch entsprechende integrative Angebote und Möglichkeiten fehlen.
Eltern die sich an die Beratungsstelle für (Vor-) Schulische Integration wenden, sind häufig auf der Suche nach inklusiven Freizeitangeboten, die ihren Kindern mit Behinderungen die Teilhabe an Kunst, Kultur und Freizeitveranstaltungen ermöglichen. Trotzdem in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe am kulturellen Leben verankert ist (Artikel 30, Absatz 1), scheint diesbezüglich bei der Umsetzung immer noch viel Luft nach oben. Nach wie vor ist es keine Selbstverständlichkeit, dass Freizeitangebote so gestaltet sind, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen Fähigkeiten, die Möglichkeit hat, aktiv und selbstbestimmt teilzunehmen.
In der Adventszeit gibt es für Kinder in Wien viel zu erleben. Welche barrierefreien Kunst- und Kulturangebote besucht werden können, damit die Wartezeit auf Weihnachten schneller vergeht, haben wir hier für Interessierte zusammengestellt:
Das Kindermuseum im Schloss Schönbrunn bietet ein vielfältiges Advents- und Weihnachtsprogramm, um den kleinen Gästen die Wartezeit auf das Christkind zu verkürzen. Es gibt drei Behindertenparkplätze am Vorplatz beim Haupttor. Rollstühle können kostenlos ausgeliehen werden. Alle Ausstellungsbereiche sind über Rampen oder mit Lift barrierefrei zugänglich und es gibt barrierefrei zugängliche Toiletten.
Es werden Video-Guides in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) und in International Signs (IS) zur Verfügung gestellt. Auf Anfrage werden Spezialführungen für sehbehinderte Besucher angeboten, bei welchen der Zugang hinter die Absperrungen möglich ist, um ausgewählte Gegenstände zu ertasten. Die Mitnahme von Assistenzhunden ist gestattet. Für Menschen mit Behinderung gilt ein ermäßigter Eintrittspreis bei Vorweisen eines Ausweises.
Im Eintritt des Kindermuseums inkludiert sind: Die „Suche nach dem Christkindschneemann“, eine Winterrätselrallye, Themenführung „Wintergeschichten aus Schönbrunn“ immer am Wochenende und während der Weihnachtsferien um 10.30 Uhr. Wer in Poldis Bastelwerkstatt kleine Bastelstücke selbst herstellen möchte, muss diese extra zahlen (Euro 6,- pro Werkstück). Weitere Infos dazu finden Sie unter https://www.kindermuseumschoenbrunn.at/
Auch das Puppentheater Lilarum, ist barrierefrei, für Kinder die einen Rollstuhl nutzen, zugänglich. Es bietet Aufführungen mit Gebärdensprachdolmetschung. Die nächste ÖGS-Vorstellung findet am 18.12.2024 um 9.15 Uhr statt. Nach der Aufführung ist es möglich, Figuren und Puppen anzugreifen. Ein Kennenlernen der Puppen vor der Vorstellung ist auf Anfrage möglich.
Mehr Infos unter: https://www.lilarum.at/
Im Technischen Museum Wien werden Führungen in leichter Sprache und in Gebärdensprache angeboten, allerdings müssen die Dolmetscher*innen von der Gruppe selbst organisiert werden. Auch gibt es den Rätselrallye Generator in leichter Sprache, bei der ein Schwierigkeitsgrad ausgewählt werden kann. Allgemeine Informationen zum barrierefreien Besuch finden Sie hier: https://www.technischesmuseum.at/besuchen/barrierefreier_besuch
Im ZOOM Kindermuseums finden monatlich „sowieso! Kunstworkshops für Kinder mit Behinderung“ (www.so-wie-so.org) ab einem Alter von 6 Jahren statt. Nähere Infos unter: https://kindermuseum.at/zoom_programmangebot/zoom_atelier/sowieso
In der Heidi Horten Collection sind Kinder mit und ohne Behinderungen bei allen Familien- und Atelierworkshops herzlich willkommen. Begleitpersonen von Kindern mit Behinderungen kostenlos (bitte um Voranmeldung). Alle Museumsbereiche sind barrierefrei zugänglich. Mehr Infos unter: https://hortencollection.com/besuch/oeffnungszeiten-preise-und-anfahrt
Der Verein nestwärme Österreich bietet mit den Theatertanten Kindern/Angehörigen mit Behinderungen kostenloses Theater. Die nächste Vorstellung „Pettersson und Findus“ findet am 14.12.2024 im Volkstheater statt. Anmeldung unter:
Nähere Infos finden Sie unter: https://www.nestwaerme.org/at/angebote/theatertanten/
Das Samstagsatelier des Wien Museum steht auch Familien mit Kindern mit Behinderungen offen. Das Atelier ist gratis und ohne Anmeldung. Nächster Termin für Kinder ab 6 Jahren zum Thema „Zeichnen mit Licht und Musik“ findet am 14.12.2024 von 11.00 – 16.00 Uhr statt. Begleitperson ist erforderlich! Beim Informationsschalter im Erdgeschoß ist ein "Sensory Bag", für Menschen mit sensorischer Empfindlichkeit, erhältlich.
Mehr Infos unter: https://www.wienmuseum.at/programme_kinder_und_familien
Einen guten Überblick und weitere Infos zu möglichen Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen finden Sie auch bei WIENXtra unter:
https://www.wienxtra.at/kinderaktiv/infos-a-z/kinder-mit-behinderungen/ oder gerne auf Nachfrage in der Beratungsstelle für (Vor-) Schulische Integration (https://www.integrationwien.at/de/angebot/vor-schulische-beratung).
Grundsätzlich können Eltern bei dem jeweiligen Veranstalter nachfragen, ob das gewünschte Angebot für ihr Kind barrierefrei zugänglich ist. So kann ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Bedürfnisse geschaffen werden, Barrierefreiheit – im Sinne der UN Konvention – auch bei der Gestaltung von Freizeit- und Kulturangeboten umzusetzen.
Informationen über weitere integrativ und barrierefrei konzipierte Angebote im künstlerischen, kulturellen oder sportlichen Bereich, erhalten interessierte Eltern von Kindern mit Behinderungen in der Beratungsstelle für (Vor-) Schulische Integration.
Verfasserin: Mag.a Kerstin Toth
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